Geseke - Und darum geht es: Wer verschafft den Diensthabenden bei einem Einsatz den Überblick über die Großlage? Dabei ist es egal, ob es sich um einen lange geplanten Einsatz wie ein Konzert im Steinbruch handelt oder um einen Brand in einem Industriegebiet oder eine Karambolage auf der Autobahn. Nun ist Tegetmeyer nicht nur Malteser und Medizinstudent, sondern auch ein leidenschaftlicher Tüftler, der sich direkt hinsetzt und versucht, ein Programm zu erstellen, das den Ansprüchender verschiedenen Einsätze gerecht wird.
Das Schreiben eines solchen Programms funktioniert in diesem Fall wie ein Puzzlespiel, bei dem frei verfügbare Einzelteile, so genannte „Open Source"-Komponenten, zu einem Gesamt zusammengefügt werden. Und wenn man so vor sich hin puzzelt, kann ein solches Programm plötzlich viel mehr als während des ersten Gedankens im Steinbruch geplant.
Nun, fast ein Jahr nach der Idee, ist eine Software entstanden, die viele Funktionen in sich vereint und einige Vorteile gegenüber handelsüblichen Programmen hat. Diese Software bietet jetzt viel mehr als nur „von oben gucken, wie es gerade aussieht". Echte Pionierarbeit also.
Der größte Vorteil ist dabei die direkte Anwendung, die nicht erst ein Hochladen in einer Cloud bei einem externen Anbieter erfordert, von dem aus dann Bilder und Daten wieder abgerufen werden können. Stattdessen können diese Informationen allen am Einsatz beteiligten Führungskräften unmittelbar auf ihren Geräten zur Verfügung gestellt werden. Neben der klassischen Kamerabilder und Live-Aufnahmen gibt es zum Beispiel auch die Möglichkeit, 3D-Abbildungen zu erstellen, um sich einen Überblick über die Topografie zu machen.
Nun kann man bei der Entwicklung einer neuen Software vieles planen und viele Sonderfunktionen erstellen - es nützt aber alles nichts, wenn vor dem Bildschim jemand sitzt, der mit dem Progran,m nicht zurechtkommt. Hier beruhigt Tegetmeyer. Zum einen werden bei Einsätzen geschulte Kräfte vor Ort sein, die die Drohne steuern . Zum anderen ist die Endbenutzung am Bildschirm im Einsatzwagen oder in der Zentrale relativ einfach.
Malteser-Geschäftsführer Christian Feldmann freut sich, dass Tim die Idee nicht nur umgesetzt, sondern auch mit einem umfassenden Konzept unterfüttert hat. Das über siebzig Seiten starke Dokument beinhaltet neben der technischen Darstellung auch alle Rechts- und Versicherungsfragen, die für den Einsatz einer Drohne vonnöten sind.
"Es wäre schon gut, jetzt eine Übersicht aus der Vogelperspektive zu haben." Mit diesem Gedanken hat alles angefangen. Auf das Endergebnis wären aber sogar die Vögel neidisch.