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„Hundemüde, aber glücklich, in der Not geholfen zu haben!“

Sara Lenze aus Lippstadt (Foto: Malteser)

Erzdiözese Paderborn/Lippstadt/Fröndenberg. Der Melder ging um 21.30 Uhr. Für Sara Lenze und 87 weitere alarmierte Einsatzkräfte hieß das, sich um 23.00 Uhr am Rettungszentrum in Soest einzufinden und zu sammeln. Hier erhielten sie ihren Einsatzauftrag: rund 300 Personen aus Fröndenberg waren evakuiert und in einer Schule untergebracht worden. Sara Lenze und die anderen Helferinnen und Helfer sollten zur Versorgung und Verpflegung der zu Betreuenden und auch der Einsatzkräfte am Folgetag einsetzt werden. Kurz vor Mitternacht dann die Abfahrt mit insgesamt 23 Fahrzeugen nach Fröndenberg. Die Aufregung bei der jungen Betreuungshelferin war schon beachtlich: der erste Einsatz und dann auch gleich in einem Ausmaß, der auch für gestandene Einsatzkräfte eher selten ist.

In Fröndenberg eingetroffen, ging es ab zwei Uhr nachts nach dem Briefing durch die Einsatzleitung los: in der Mensa der Schule wurde eine Essensausgabe aufgebaut, geräumt, gespült, geputzt, Brötchen geschmiert und anschließend das Essen an die Einsatzkräfte ausgegeben.

Nachtschicht in der Schulmensa

„Der Teamgeist war trotz Müdigkeit und Anstrengung super. Das Vorbereiten und die Essensausgabe haben bestens funktioniert. Alle wussten, den Menschen in der Not zu helfen, ist jetzt einfach wichtiger!“ sagt Sara Lenze. Auch wenn die junge Lippstädterin keinen direkten Kontakt zur den Flutopfern hatte, kam die Dankbarkeit an: „Das Gefühl anderen Menschen in der Not zu helfen war wirklich schön. Hier habe ich unmittelbar gemerkt, wie wichtig unser Einsatz ist und dass ich mit meinem ehrenamtlichen Engagement am richtigen Platz bin!“

Wenn Sara Lenze mal nicht mit den Maltesern im Einsatz ist, studiert sie an der Hochschule in Hamm-Lippstadt Biomedizinische Technologie. Seit zwei Jahren ist sie bei den Maltesern aktiv. Auf der Suche nach einer ehrenamtlichen Aufgabe landete sie nach Internet-Recherchen bei der Hilfsorganisation. Von da war es nicht mehr weit bis zur Grundausbildung und schließlich zur Betreuungshelferausbildung. „Obwohl der gesamte Kurs bis auf einen Präsenztag online stattfand, habe ich einen umfangreichen Einblick in den Katastrophenschutz erhalten. Ich erfuhr eine ganze Menge über Katastrophen- und Betreuungslagen. Dass ich mein Wissen so schnell anwenden kann, hätte ich nie gedacht.“

Sara Lenze und ihre Betreuungseinheit waren am nächsten Tag um 10.00 Uhr morgens wieder zuhause in Lippstadt: „Hundemüde, aber glücklich, in der Not geholfen zu haben!“

Info:

Bei den Maltesern in der Erzdiözese Paderborn gibt es an verschiedenen Standorten insgesamt 10 sogenannte Betreuungsgruppen im Katastrophenschutz. Diese setzen sich jeweils aus 15 Helferinnen und Helfern zusammen. Mit ihrem Mannschaftstransportwagen und dem Materialanhänger stehen sie für Einsätze bereit. Sie kümmern sich um unverletzte Betroffene, die z. B. durch eine Naturkatastrophe obdachlos geworden sind oder auch um evakuierte Personen, die etwa wegen einer Bombenentschärfung woanders untergebracht wurden. Die Betreuungshelfer sorgen für die Verpflegung und Unterkunft, den Wärmebehalt und auch die Kinderbetreuung. Des Weiteren gehören auch soziale Belange und psychosoziale Aspekte zu ihren Aufgaben. Neben den Betroffenen werden außerdem die Einsatzkräfte von der Betreuungsgruppe verpflegt. Das kann auch mal die Feuerwehr sein, die viele Stunden an einem Brandherd löschen muss.

 

Die Malteser sind Mitglied der „Aktion Deutschland Hilft“ und rufen dringend zu Spenden für die betroffenen Menschen auf:

Die Malteser setzen ihre Unterstützung über den Einsatz im Katastrophenschutz hinaus für die Betroffenen fort. Derzeit stellen sie zum Beispiel Bautrockner und Waschcontainer, Lampen, Schutzausrüstung und Werkzeug zur Verfügung. Außerdem bieten sie eine psychosoziale Betreuung an. Abgestimmt mit den Kommunen und Behörden sowie anderen Hilfsorganisationen sollen Betroffene zum Beispiel finanzielle Hilfen bekommen, um Wohnungen und Häuser zu sanieren.

Auf einen Blick:

  • 2.170 Helfer an 32 Einsatzschwerpunkten wurden in NRW und Rheinland-Pfalz eingesetzt,
  • davon 30% Sanitätsdienst; 35% Betreuung; 15% Versorgung; 15% psychosoziale Betreuung; 5% Technik/Logistik,
  • entspricht 6.850 Helfertagen.
  • Über 4.000 Hilfeleistungen und Hilfsmaßnahmen wurden erbracht.
  • Bis zu 12.000 Essensrationen täglich wurden ausgegeben.
  • 450 Fahrzeuge wurden eingesetzt, davon 6 Totalausfälle im Laufe des Einsatzes.
  • Die Helfenden erlitten keine schweren Verletzungen.
  • Jeder 5. Helfende nahm psychosoziale Nachsorge zum Einsatzabschluss in Anspruch.
  • Die Malteser wurden aus allen Bundesländern zusammengezogen.


Malteser Hilfsdienst e.V.
IBAN: DE 1037 0601 2012 0120 0012
S.W.I.F.T.: GENODED 1PA7
Stichwort: „Nothilfe in Deutschland“
Oder online: 
www.malteser.de 

Aktion Deutschland Hilft e.V.
Konto IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30
Stichwort: „Hochwasser Deutschland“

www.aktion-deutschland-hilft.de

 


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