Trauernde Menschen haben oft keinen Ort, ihrer Trauer einen Raum zu geben. Viele Bestattungen erfolgen heute anonym auf der grünen Wiese, Gräber werden nach einer Zeit eingeebnet oder der Ort der Beisetzung liegt weit entfernt. Nicht zu vergessen sind die Menschen, denen nicht nur das Leben, sondern auch ein Grab vorenthalten wird.
Die katholischen und evangelischen Pfarrgemeinden in Cottbus und die Malteser haben hier eine Idee in die Tat umgesetzt und ein „Lebensbuch“ für trauernde Menschen geschaffen.
Dieses Buch will eine Brücke sein zwischen Lebenden und Toten. In einem regelmäßigen Ritual wird das Lebensbuch geöffnet. Trauernde Menschen können ihre verstorbenen Angehörigen und Freunde in dieses Buch eintragen. So bietet dieses Buch einen Rahmen, immer wieder an die Verstorbenen zu denken, Gemeinschaft mit Verwandten und Freunden zu erleben und der Trauer einen Ort zu geben.
Das Lebensbuch wird regelmäßig am zweiten Freitag in den Monaten Februar, Mai, September und November in einem feierlichen Ritual um 16:00 Uhr in der Marienkirche (A.-Kolping-Straße 17, 03050 Cottbus) geöffnet. Dazu sind alle Trauernden mit ihren Familien und Angehörigen herzlich eingeladen.
Die nächste Andacht zur Öffnung ist am 13.09.2024.
Abschied nehmen vom Partner, den Eltern, den Geschwistern oder den engsten Freunden braucht Zeit. Das Unumkehrbare zu akzeptieren, die eigene Situation zu verstehen und das Gefühl die Leere zu ertragen, kostet Kraft. Mit unterschiedlichen Angeboten unterstützen die speziell ausgebildeten Malteser Trauerbegleite*innen. Das Lebenscafé und Gesprächskreise helfen, neben Einzelgesprächen das eigene Leben, ohne den Verstorbenen zu gestalten.
Mehr dazu gibt es auch in unserem Interview mit Radio Cottbus.
Kontakt:
Sandra Müller
Telefon: 0355 58 42 030
hospizdienst.cottbus@malteser.org