Fähigkeiten, die auf keinem Stundenplan stehen

Julie Nguyen absolviert ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei den Maltesern im Ruhrgebiet. Für die 19-jährige Essenerin eine gute Gelegenheit, wertvolle Praxiserfahrung zu sammeln. Foto: Malteser

Wie es für Julie Nguyen nach ihrem Schulabschluss weiter geht? Als die 19-jährige Essenerin im vergangenen Jahr ihr Zeugnis in der Tasche hat, existiert schon eine ziemlich konkrete Vorstellung davon, was sie einmal werden will. „Ich hatte schon immer Spaß an Biologie. Für mich stand schnell fest, dass ich Medizin studieren will“, erklärt sie. Allerdings, und das sagt Julie Nguyen voller Überzeugung: „Ich wollte auf keinen Fall von einer Schülerin zur Schülerin werden.“ Ihr Weg führte sie also nicht direkt an die Universität, sondern zum Malteser Hilfsdienst in Essen. Die 19-Jährige absolviert dort ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Bereich Erste Hilfe-Ausbildung.

So wie Julie geht es vielen jungen Menschen nach der Schule. Keineswegs ein Nachteil, sondern vielmehr eine gute Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln. „In meinem Jahrgang war ich nicht die Einzige, die nicht direkt aus der Schule in den Hörsaal wollte. Viele meiner Mitschüler entschieden sich für den Freiwilligendienst“, erzählt Julie. Auch nach einem halben Jahr bei den Maltesern ist die Essenerin überzeugt von ihrer Entscheidung. Durch das FSJ habe sie schon jetzt mehr Selbstsicherheit gewonnen. „Man bekommt eine gute Idee davon, wer man ist“, sagt die 19-Jährige. Die Malteser hätten ihr dafür die nötige Starthilfe gegeben. „Ich hatte von Anfang an das Gefühl, willkommen zu sein.“

Neben dem starken Zugehörigkeitsgefühl ist für Julie aber noch etwas anderes ausschlaggebend. Im Rahmen ihres FSJs bei der Hilfsorganisation sammelt die 19-Jährige nämlich nicht nur wertvolle Praxiserfahrung, sondern hilft auch ihren Mitmenschen. Während des Freiwilligendienstes lernt sie alles rund um das Thema Erste Hilfe und gibt anschließend auch selbstständig Kurse. Inzwischen traue sie sich viel mehr. „Ich habe gelernt, dass ich mich auf mich verlassen kann.“ Julie ist sich sicher, dass sie durch den Freiwilligendienst Fähigkeiten erlernt hat, die auf keinem Stundenplan stehen.

Freiwilligendienste beim Malteser Hilfsdienst im Ruhrgebiet sind aktuell in Bottrop, Essen, Mülheim und Oberhausen in den Bereichen Rettungsdienst/Krankentransport, Erste-Hilfe-Ausbildung, Demenztagestreff, Schulsanitätsdienst/ Malteser Jugend und Menüservice möglich. 

Eine einmalige Gelegenheit, sich über die Möglichkeiten eines Freiwilligen Sozialen Jahres zu informieren, gibt es außerdem am Mittwoch, 5. Mai, um 19.30 Uhr. An diesem Abend laden die Malteser zu einer digitalen FSJ-Party ein. Alles Wissenswerte rund um die Veranstaltung finden Interessierte ebenfalls auf der Website der Malteser im Bistum Essen sowie den Social-Media-Kanälen der Hilfsorganisation. 


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