Wolfratshausen. Die Malteser in Wolfratshausen suchen für den Kulturdolmetscherdienst eine neue ehrenamtliche Leitung. Uschi Steiner hat vier Jahre den ehrenamtlichen Dienst erfolgreich geleitet und will jetzt Platz für Neues schaffen. Die gebürtige Rosenheimerin ist inzwischen Oma und möchte mehr Zeit und Flexibilität für Familie und für spontane oder auch längere Auslandsreisen mit Mann und Wohnmobil haben. Als die IT-Projektmanagerin vor gut vier Jahren in den aktiven Ruhestand gegangen war, suchte sie eine sinnvolle Aufgabe für den Beginn des neuen Lebensabschnitts. 2020 begann Steiner bei den Maltesern in Wolfratshausen in Kooperation mit der Caritas und dem katholischen Kreisbildungswerk im Landkreis Bad Tölz - Wolfratshausen mit dem Aufbau des neuen Kulturdolmetscherdienstes, der Neuzugewanderten das Ankommen in der neuen Heimat erleichtern und kulturell bedingte Missverständnisse vermeiden hilft.
„Trotz Corona ging alles sehr flott“, berichtet Uschi Steiner. Schon im Juli 2021 seien die ersten acht Kulturdolmetschenden ausgebildet worden und mit der Vermittlung konnte begonnen werden. „Trotz Corona Pandemie erreichten uns 35 Anfragen, von denen wir in 21 Fällen erfolgreich Kulturdolmetschende einsetzen konnten“, berichtet Steiner. Seitdem und besonders seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine, nehmen Anfragen nach Vermittlung der engagierten Ehrenamtlichen, die verschiedene Sprachen sprechen und einen Migrationshintergrund haben, kontinuierlich zu. 80 Anfragen waren es im vergangenen Jahr. Unterstützung gibt es aktuell in 14 Sprachen, darunter Arabisch, Farsi, Dari und Ukrainisch.
Seit 2021 sind Uschi Steiner und ihre Kooperationspartnerin von der Caritas, Alexandra Brücher Huberova, ausgebildete Seminarleiterinnen für Kulturdolmetscher plus – sharing empowerment und haben inzwischen jedes Jahr weitere acht Kulturdolmetschende ausgebildet, so dass nun 30 Frauen und Männer als zertifizierte Kulturdolmetschende im Landkreis vermittelt werden können.
Für die Leitung des Malteser Kulturdolmetscherdienstes sollte man etwa fünf Stunden Zeit in der Woche zur Verfügung haben, um Anfragen von Behörden, Ärzten, Schulen oder anderen Einrichtungen anzunehmen und dann die passenden Kulturdolmetschenden zu vermitteln. „Der Aufwand ist überschaubar“, sagt Steiner aber „Konstanz ist wichtig.“ Auf die neue Leitung wartet ein gut organisierter Dienst mit interessanten Menschen und motivierten Ehrenamtlichen. Außerdem besteht ein enger kollegialer Austausch mit den Kooperationspartnern im Tölzer Landkreis. Sobald eine Nachfolgerin oder Nachfolger gefunden ist, möchte sich die 66-Jährige aus dem aktiven Dienst zurückziehen. Mit einer Ausnahme. Für das diesjährige, im Herbst geplante Qualifikationsseminar "Kulturdolmetscher plus" will Steiner als Seminarleiterin ihre Erfahrung und ihr Wissen mit einbringen. Wer sich für die Leitung des Kulturdolmetscherdienstes der Malteser interessiert, wendet sich bitte per E-Mail an: kulturdolmetscher.wor@malteser.org