In der Trauer nicht allein sein

Alexandra Obertreis und Thomas Braun begleiten Kinder und Jugendliche durch die Trauer (Foto: Julia Krill; Malteser).

Landkreis Fürstenfeldbruck/Gröbenzell. Junge Menschen befinden sich, wenn sie um verstorbene Geschwisterkinder oder Elternteile trauern, häufig in einer Lebens- und Sinnkrise“, erklärt Carmen Sturz, die das Malteser Kriseninterventionsteam im Landkreis Fürstenfeldbruck seit 2016 leitet und maßgeblich für die Etablierung der neuen Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche im selben Landkreis verantwortlich ist. Das könne sich auf das ganze weitere Leben auswirken. Schul- oder Ausbildungsleistungen können nachlassen; manche Kinder brechen sogar aus ihrem bisherigen Weg ganz aus. „Oft sind ‚Sterben, Tod und Trauer‘ Tabu-Themen und für die Kinder und Jugendlichen entstehen daraus noch mehr Schwierigkeiten mit der ohnehin bedrückenden Situation zu leben. Wir wollen ihnen die Möglichkeit geben, offener zu reden und mit ihren Fragen nicht allein zu sein und besser klarzukommen.“ Dabei geht es gar nicht nur ums Reden oder den Besuch eines Trauergesprächs vor Ort. Mit kreativen Angeboten für Kinder und einem anonymen Chat für Jugendliche und junge Erwachsenen, wie zum Beispiel „Schreiben als Brücke“ nutzen die Begleitenden auch andere Wege, um den Kindern oder Jugendlichen die für sie altersgerechten Wege anzubieten.

Die Malteser bieten im Landkreis Fürstenfeldbruck seit letztem Jahr eine professionelle Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche an. Das Projekt ist bei den Maltesern einzigartig in der Erzdiözese München und Freising und richtet sich an Kinder und Jugendliche, die unmittelbar konfrontiert sind mit Verlusten und Ängsten durch Todesfälle oder schwere Unfälle in der Familie, im Bekannten- und Freundeskreis oder in der Schule und im Straßenverkehr. Kinder und Jugendliche können künftig von professionell geschulten Malteser Ehrenamtlichen entweder in einer Eins-zu eins-Betreuung oder in einer Trauergruppe begleitet und unterstützt werden, die traumatischen Ereignisse und das Erlebte besser zu verarbeiten.

Individuelle Trauerberatung
Kinder und Jugendliche (wie auch Erwachsene) können sich digital darüber hinaus auch anonym über Trauer informieren oder per E-Mail individuell beraten lassen (www.via-trauerbegleitung.de). In offenen und geschlossenen Trauergruppen ganz Deutschland.

Mehr Informationen zu den Angeboten der Trauerbegleitung, gibt es telefonisch bei den  Ansprechpartnern Alexandra Obertreis und Thomas Braun, Malteser Hilfsdienst e.V., Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche, in der Wildmoosstraße 30 in 82194 Gröbenzell, Telefon: 08142 5968-46 oder per E-Mail an: kindertrauer-ffb@malteser.org


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