Beim Workshop mit Ulrike Kriener Geschichten mit allen Sinnen erleben

Schirmherrin Ulrike Kriener und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Vorlese Workshops (Foto: Julia Krill).

„Mit dem Vorlesen können wir kranken Menschen, und besonders Kindern die Möglichkeit einer Verbindung geben“, beschreibt Ulrike Kriener die Idee zu diesem Workshop. „Wir wollen verzaubern, wir wollen ablenken und vor allem wollen wir durch Phantasie neue Räume schaffen, die rausführen aus der jetzigen Situation“. So kann dem Vorlesen bei der Begleitung eines schwerkranken oder sterbenden Menschen eine wichtige Rolle zukommen. Es ist schön, wenn die Situation des Vorlesens zu einem besonderen Moment wird. „Lasst Euch von der Geschichte inspirieren, zündet zum Beispiel eine Kerze an oder bietet ein besonders Getränk“, ermuntert Ulrike Kriener die Zuhörer. „Gerüche, Bilder, ein Handschmeichler. Alles kann helfen die Geschichte noch sinnlicher zu erleben.

„Man kann Geschichten tanzen, singen, malen oder erzählen. Das unterscheidet uns von allen anderen Lebewesen“, sagt die Schauspielerin. Gerade für kranke Menschen oder für solche, denen Worte schwerfallen, böten Geschichten eine besondere Möglichkeit des Ausdrucks und des Erlebens. Über die Identifikation mit einem anderen Wesen könnten Zuhörer ihre eigenen Gefühle nochmal neu erleben, erinnert die Schauspielerin.

Wichtig beim Vorlesen ist natürlich, die passende Geschichte zu finden. Nicht nur für Kinder eignen sich immer Märchen und Heldengeschichten, die uns von einem erzählen, der auszog, um etwas zu lernen, um zu reifen. „Aus der Bibel sind die Wunder-Erzählungen toll“, sagt die Schauspielerin die sich auch als Lektorin engagiert. Und „es ist schade, dass Bibeltexte meist so langweilig gelesen werden.“ Damit das Gegenüber wirklich gerne und aufmerksam zuhört, ist eine gute Vorbereitung wichtig. „Lesen Sie die Geschichte fünf- oder sechsmal laut und langsam vor. Machen Sie Pausen. Sprechen Sie ihr Gegenüber an und halten Sie immer mal wieder Augenkontakt,“ ermutigt die Schauspielerin die Workshop Teilnehmer und entkräftigt sogleich die Sorgen einiger: „Es geht hier nicht um Stimm- und Sprechübungen, sondern dass Ihr emotional vorlest und Euch traut! Verstellt eure Stimme, lest laut und leise, schnell und langsam. Alles ist erlaubt“

Gebannt lauschten die 13 Frauen und drei Männer, allesamt ehrenamtliche Hospizhelferinnen und Hospizhelfer der Malteser Hospizdienste für Kinder und Jugendliche und für Erwachsene, als Ulrike Kriener dann eine ihrer Lieblingsgeschichten aus der Kindheit vorlas. Geschrieben hat sie Rudyard Kipling, Autor des Dschungelbuchs. Sie handelt von einem neugierigen Elefantenkind, das mit seinem nicht enden wollenden Wissensdurst den anderen Tieren gehörig auf die Nerven geht und sich schließlich auf einen gefährlichen Weg macht, um endlich Antworten auf die drängenden Fragen zu finden.

Wer sich für die Malteser Hospizdienste interessiert oder sich selbst einbringen möchte, kann sich gerne bei Ina Weichel, der Leiterin der  Malteser Hospizdienste melden: Telefon 089-85837988 oder im Internet unter hospizdienst-wuermtal@malteser.org . Alle Angebote der Malteser sind unbürokratisch und kostenlos.

Die Angebote der Malteser Hospizdienste im Überblick:
| Hospizarbeit und Palliativberatung
| Kinderhospiz- & Familienbegleitung
| Anlaufstelle für Trauernde
| Schulprojekte, Projekte in Firm- und Konfirmandengruppen
| Letzte Hilfe Kurse
| Informationen zu Patientenverfügung etc.

 


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