Gegen das Vergessen

Gespräche wecken oft Erinnerungen (Foto: Julia Krill, Malteser)

München. „Wir haben seit Beginn der Pandemie turbulente Zeiten hinter uns. Es war ein ständiger Wechsel ,aber jetzt ist wieder Gruppenbetreuung möglich. Natürlich unter strikter Einhaltung der Hygienevorschriften und Abstandsregeln.“ Elke Rieger leitet seit der Gründung von Haus Malta vor sieben Jahren die Tagesstätte der Malteser für Menschen in der Frühphase einer demenziellen Erkrankung in München Berg am Laim. Jetzt sind im Haus Malta wieder Plätze frei für neue Tagesgäste. „Wer sich unser Haus ansehen möchte ist herzlich eingeladen zu einem Schnuppertag“, sagt Elke Rieger. „Auch hier werden selbstverständlich alle geltenden Corona Regeln eingehalten.“

Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen fordert Corona besonders viel ab. Angehörige, die berufstätig sind, haben keine Entlastung bei der Betreuung ihrer Angehörigen. „Gerade jetzt ist es unsere Aufgabe als Malteser ihnen mit einem Stück Normalität zu mehr Lebensqualität zu verhelfen“, sagt Elke Rieger. An Demenz erkrankte Menschen haben Schwierigkeiten, die veränderte Situation und die damit verbundenen Auflagen, vor allem die Kontaktbeschränkungen und Hygienemaßnahmen, zu verstehen. „Die Wichtigkeit eine Maske zu tragen und den Abstand zu wahren, ist unseren Gästen  nur schwer zu vermitteln. Man muss sie immer wieder daran erinnern, sie vergessen es“, erzählt Elke Rieger und berichtet: „Die meisten unserer Mitarbeiter und Gäste sind inzwischen vollständig geimpft. Trotzdem muss jeder, der das Haus Malta betritt, zusätzlich einen täglichen Selbsttest machen“, erzählt Elke Rieger. „Das ist ein großer Aufwand, den wir aber gerne betreiben, um den Gästen und ihren Angehörigen Sicherheit zu geben“, sagt Rieger.

Im Moment besuchen 23 Frauen und Männer das Haus Malta. Dabei kommen immer dieselben Gäste an den gleichen Tagen der Woche zusammen. „Wir sind kein offenes Angebot, sondern legen großen Wert auf Regelmäßigkeit. Für unsere Gäste sind Struktur und Kontinuität elementar wichtig.“ Betreut und beschäftigt werden die Gäste von aktuell 18 Ehrenamtlichen, einem Bufdi und zwei Hauptamtlichen. Elke Rieger ist stolz auf ihren Betreuungsschlüssel: „Es ist uns so möglich, auf die individuellen Bedürfnisse des Einzelnen intensiv einzugehen.“ Zwischen dem gemeinsamen Frühstück, Mittagessen und Nachmittagskaffee gibt es verschiedene Beschäftigungsangebote und Aktivitäten. Ob ein Spaziergang, eine Runde Bingo oder doch lieber die gemütliche Zeitungslektüre im Ohrensessel, hier findet jeder Gast etwas, was er gerne macht.

Wer sich für einen der freien Plätze interessiert und einen Angehörigen hat, der gerne einen Schnuppertag im Haus Malta verbringen möchte, wendet sich gerne an die Leiterin der Malteser Tagesstätte Haus Malta, Elke Rieger E-Mail: Elke.Rieger@Malteser.org, Telefon 089/40268461.

Silviahemmet Konzept  

Bei der Betreuung demenziell erkrankter Menschen orientieren sich die Malteser am international anerkannten Silviahemmet Konzept aus Schweden, das eine Pflegephilosophie beinhaltet, die die kompetente und patientenorientierte Versorgung von demenziell erkrankten Patienten ermöglicht. Gleichzeitig unterstützen die Malteser die zu Hause pflegenden Angehörigen durch Beratung und Hilfsangebote. Mehr Informationen zum Thema Demenz hier
 


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