Erste Hilfe-Ausbildung im Ausnahmezustand

Praktische individuelle Arbeitsaufträge, zum Beispiel wärmen oder Halswirbelsäule abpolstern, setzen die Kursteilnehmer aus Sicherheitsgründen aktuell am Übungsphantom in die Praxis um. (Foto: Malteser Mühldorf)
In der Erste Hilfe-Ausbildung der Malteser werden aufgrund der aktuellen Hygienemaßnahmen Verbände derzeit an der Puppe geübt. (Foto: Malteser Mühldorf)
Um den vorgeschriebenen Mindestabstand einhalten zu können, sind derzeit weniger Teilnehmer für die Erste Hilfe-Kurse der Malteser zugelassen. Die Position der Stühle ist im Ausbildungsraum genau gekennzeichnet. (Foto: Malteser Mühldorf)

Erste Hilfe-Ausbildung im Ausnahmezustand

Malteser erleben große Nachfrage nach wochenlanger Pause

Mühldorf. Inzwischen kommt Routine in den Ablauf, doch der Neustart der Erste Hilfe-Ausbildung bei den Maltesern Anfang Juni bedeutete eine große Umstellung. Voraussetzung für die Wiederaufnahme des Kursbetriebs war die Entwicklung eines umfassenden Hygienepakets durch die Malteser Bundesebene. „Wir achten auf die Gesundheit und Sicherheit unserer Kursteilnehmer und Ausbilder und setzen die Hygienevorgaben der Berufsgenossenschaften und darüber hinaus die bundesweiten malteserinternen Maßnahmen um“, bestätigt Hannelore Linka, Leitung Ausbildung in Mühldorf. Neben Vorgaben zum Mindestabstand und dem Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen gehören dazu die Reduzierung der Teilnehmerzahlen, geänderte Pausenzeiten und der Verzicht auf Partnerübungen.

Der Ausbildungsraum in der Dienststelle am Industriepark wurde vermessen und die Plätze der Teilnehmer gekennzeichnet. Die Ausbilder müssen auch modifizierte Übungen praktikabel und ansprechend durchführen und in der Kurssituation lange eine Mund-Nase-Bedeckung tragen. „Das ist eine körperliche Belastung, an die sich unsere Ausbilder erst gewöhnen mussten“, berichtet Linka. Auch für die Teilnehmer sei die Situation ungewohnt. Das Kurskonzept ist aber inhaltlich unverändert. „In den Kursen ist es nun mal wichtig, die Seitenlage, die Herz-Lungen-Wiederbelebung oder der Einsatz eines Defibrillators zu üben“, erklärt die Ausbildungsleiterin. Allerdings werden infektiologisch kritische Übungen nun vermehrt an Übungsphantomen durchgeführt und alle Kontaktbereiche und Übungsmaterialien umfassend desinfiziert. „Wer zu uns in den Kurs kommt, kann sich sicher fühlen“, verspricht Linka. „Und jeder, der unseren Kurs verlässt, ist sicher in Erster Hilfe.“

Auch der Eigenschutz spielt bei der Ersten Hilfe unter Corona-Gesichtspunkten eine noch größere Rolle. „Wir bilden Menschen aus, anderen Menschen zu helfen. Dabei ist Eigenschutz immer ein wichtiger Punkt. Und nun nehmen wir genau diese Themen nochmal besonders mit in die Kurse“, erklärt Linka.

Nach dem wochenlangen Ausfall der Erste Hilfe-Ausbildung ist die Nachfrage besonders groß. Deshalb und wegen der geringeren Teilnehmerzahl pro Kurs bieten die Malteser aktuell mehr Kurstermine als sonst an. Information und Anmeldung unter www.malteser-kurse.de oder bei Hannelore Linka unter Telefon 08631-184880-11.

 


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