Bilanz und Ausblick beim Jahresempfang im Rosenheimer Malteserhaus

Seit Jahresanfang in der Kreisleitung gemeinsam für die Geschicke der Malteser in Rosenheim verantwortlich: Kreisgeschäftsführer Christian Scheufen (li.) und Stadt- und Kreisbeauftragter Guido von Rohr. (Foto: Celina Lindinger/Malteser)
Stadtpfarrer Andreas Maria Zach segnete den neuen Verpflegungsanhänger und drei Einsatzfahrzeuge. (Foto: Margit Schmitz/Malteser)
Die Big Band der Mädchenrealschule Rosenheim unter der Leitung von Georg Hermannsdorfer sorgte für den musikalischen Rahmen. (Foto: Margit Schmitz/Malteser)
Stadtpfarrer Andreas Maria Zach (2.v.l.) segnete in Anwesenheit von (v.l.) Rosenheims zweitem Bürgermeister Anton Heindl, Stadt- und Kreisbeauftragtem Guido von Rohr, Leiter Einsatzdienst Horst Rapphahn den neuen Verpflegungsanhänger und drei Einsatzfahrzeuge. (Foto: Margit Schmitz/Malteser)
Horst Rapphahn, Leiter Einsatzdienste, blickte auf das vergangene Jahr zurück. (Foto: Margit Schmitz/Malteser)

Der Dank passe gut zu den Maltesern als christliche Wertegemeinschaft. Zu diesem Zeitpunkt werden auch die Ehrungen und Berungen erfolgen, so von Rohr.
In seiner Begrüßungsrede wandte der Beauftragte sich an die Vertreter der Hilfsorganisationen, des Technischen Hilfswerks, der Freiwilligen Feuerwehr und der Polizei. Bei der gemeinsamen Leistungsschau anlässlich der 40-Jahr-Feier der Malteser im vergangenen Sommer habe er erlebt, „wie viele von Ihnen fest mit der prachtvollen Stadt Rosenheim verbunden sind und welche kameradschaftliche Gemeinschaft viele Helfer durch zahlreiche Jahre im Ehrenamt leben“. Besonders freue er sich, dass die Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Roten Kreuz durch gemeinsame Übungen und Dienste intensiviert worden sei. Anschließend stellte der Stadt- und Kreisbeauftragte verschiedene interne Neuerungen vor, mit denen die Malteser organisatorisch und personell Weichen für die Zukunft gestellt hätten. Seit Anfang des Jahres werden alle Malteser Aktivitäten von der gemeinsamen Kreisleitung verantwortet, in der der ehrenamtliche Beauftragten und der Kreisgeschäftsführer Christian Scheufen eng zusammenarbeiten. Der bisherige kommissarische Dienststellenleiter ist seit 1. Januar Kreisgeschäftsführer der Malteser für die Stadt und den Landkreis Rosenheim sowie den Landkreis Miesbach. Des Weiteren stellte von Rohr drei Frauen vor, die vor kurzem Verantwortung übernommen haben: Bernadette Müller leitet nun den Bereich Ausbildung, der sowohl in Form der Breitenausbildung als auch für die Helfer eine wichtige Investition bedeute. Celina Lindinger kümmert sich als ehrenamtliche Leiterin um die Malteser Jugend, die aus der früheren U18-Jugendgruppe hervorgegangen ist. Die heutigen Jugendlichen werden in Zukunft unsere Gemeinschaft und die Gesellschaft prägen, deswegen sei es besonders wichtig, ihnen Entwicklungsmöglichkeiten in einem gemeinschaftlich geprägten Umfeld zu bieten, betonte von Rohr. In Abwesenheit stellte er außerdem Christine Seiz-Livadas vor, die als Ehrenamtskoordinatorin für Integration und Migration bereits verschiedene Projekte für Flüchtlinge etwa zum Umgang mit dem PC oder zur Ersten Hilfe auf den Weg bringen konnte. „In einem Punkt möchte ich, dass sich nichts ändert“ erklärte von Rohr abschließend: das sei die kameradschaftliche Zusammenarbeit mit dem Leiter Einsatzdienste Horst Rapphahn, den Gruppenführern und den engagierten Helfern.
Von Seiten der Stadt Rosenheim sprach zweiter Bürgermeister Anton Heindl ein Grußwort. Er dankte den Maltesern auch im Namen der verhinderten Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer, der Mitglieder des Stadtrates und der Verwaltung für die wertvollen Dienste in Stadt und Land. Heindl bezeichnete die Hilfsorganisation angesichts der Bandbreite an Angeboten anerkennend als „Dienstleister für vieles“ und sagte: „Sie alle gestalten gemeinsam das Ehrenamt, das gerade bei uns in Rosenheim sehr großgeschrieben wird (…) das ist wichtig für eine Stadtgesellschaft, und es wurde und wird auch durch die Malteser vorangetrieben“. Als Beispiel nannte er die Initiative zur gemeinsamen Leistungsschau im Sommer. Den Arbeitgebern, die ihre Mitarbeiter für den Dienst für die Allgemeinheit immer wieder freistellten, sagte er „ein herzliches Vergelt’s Gott“.
Einen kurzen Rückblick auf das Jahr 2018 gab Horst Rapphahn. Im Rettungsdienst absolvierten die Mitarbeiter 6860 Einsätze und legten rund 150.000 Kilometer zurück. Das Team besteht aktuell aus rund 40 Personen, darunter vier Auszubildende zum Notfallsanitäter und drei Helfer im Freiwilligen Sozialen Jahr oder Bundesfreiwilligendienst. Im Fahrdienst kamen im vergangen Jahr 2,1 Millionen Kilometer zusammen. Aktuell seien knapp 200 Mitarbeiter und 67 Fahrzeuge im Einsatz, um Menschen mit Behinderung oder Betreuungsbedarf im Linien- und Individualfahrdienst zu befördern. Im Hausnotrufdienst gab es bei annähernd 1000 Teilnehmern rund 600 Einsätze. Im Rahmen des Schulbegleitdienstes wurden zum Jahresende landkreisweit elf Kinder und Jugendliche mit Behinderung betreut. Im Bereich Ausbildung haben die Malteser für Privatpersonenen und betriebliche Ersthelfer 94 Kurse mit fast 1300 Teilnehmern durchgeführt.
Die ehrenamtliche Helferschaft besteht derzeit aus 45 Personen, die laut Rapphahn im Jahr 2018 etwa 9500 Stunden für Einsätze, Übungen, Ausbildung und vieles mehr leisteten. Bei den Einsätzen handelte es sich um 17 Einsätze der Schnellen-Einsatzgruppe (SEG) im Rahmen des Katastrophenschutzes, zum Beispiel bei Bränden oder Verkehrsunfällen, 36 Sanitätswachdienste und 37 Einsätze zur Verpflegung von Flüchtlingen bei der Bundespolizei.
Größere Anpassung seien im vergangenen Jahr beim Fuhrpark nötig gewesen. Die Malteser verkauften einige Fahrzeuge, die nicht mehr benötigt wurden oder deren Instandsetzung zu teuer gewesen wäre. Dafür wurde ein Mannschaftstransportwagen ‚Technik und Sicherheit‘ beschafft, der auch als Logistikfahrzeug verwendet werden könne, so Rapphahn. Weitere Fahrzeuge seien nach dem Stand der Technik aufgerüstet worden. Für Einsätze der SEG Verpflegung diene ein neuer mobiler Anhänger, der am Einsatzort eine zeitnahe Verpflegung von bis zu 150 Personen mit warmen Getränken und Suppe oder Würsteln mit Brot ermögliche.
Im Anschluss fand im Hof eine feierliche Segnung des Anhängers, des Mannschaftstransportwagens sowie eines Krankentransportwagens aus dem Rettungsdienst und eines Gerätewagens Sanität aus Mitteln des Landes Bayern statt. Stadtpfarrer und Malteser Seelsorger Andreas Maria Zach erbat den Segen für die Fahrzeuge und alle Helfer, die damit in Zukunft Menschen in Not zu Hilfe eilen werden.
Nach dem offiziellen Teil gab es beim gemeinsamen Essen in der Fahrzeughalle und zu späterer Stunde an der Helferbar Gelegenheit zum Austausch über die Organisationsgrenzen hinaus. Für die musikalische Unterhaltung während der Feierlichkeiten sorgte wie schon bei der 40-Jahr-Feier sehr gekonnt die Big Band der Mädchenrealschule Rosenheim unter der Leitung von Georg Hermannsdorfer – eine noch junge musikalische Tradition.
 


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