50 Jahre Malteser Hilfsdienst in Gröbenzell

Dank und Anerkennung zum 50-jährigen Jubiläum der Malteser Gröbenzell (v.l.): Martin Schäfer, Bürgermeister von Gröbenzell, Stephanie Freifrau von Freyberg, Malteser Diözesanleiterin, Thomas Rapp, Kreisgeschäftsführer der Malteser Gröbenzell/FFB und Dachau, Katrin Staffler, MdB, Georg Graf von Hundt, Kreisbeauftragter der Malteser Gröbenzell/FFB, Martina Drechlser, stellvertretende Landrätin, Benjamin Miskowitsch, MdL. (Foto: Fabian Helmich)

Fürstenfeldbruck. Am Donnerstag, den 5. Oktober, feierten die Gröbenzeller Malteser die Gründung der Hilfsorganisation vor 50 Jahren. Seit 1973 sind die Gemeinde Gröbenzell und der Landkreis Fürstenfeldbruck ohne die Malteser nicht denkbar, die Hilfsorganisation ist seit einem halben Jahrhundert hier fester Bestandteil.  Was im November 1973 als kleine Rettungswache im Keller des Gröbenzeller Rathauses seinen Anfang nahm, hat sich bis heute zu einer modernen Dienststelle mit vielen ehren- und hauptamtlichen Diensten an der Wildmoosstraße, direkt neben der Freiwilligen Feuerwehr, etabliert.

Mit einer feierlichen Messe in der Klosterkirche Fürstenfeld und einem Festakt im benachbarten Forum Fürstenfeld begingen haupt- und ehrenamtliche Malteser aus dem Landkreis und der Diözese mit geladenen Gästen aus Politik und Behörden, von Hilfsorganisationen, Feuerwehren, Polizei und Kirche das Jubiläum. Der Malteser Hilfsdienst „ist ein Synonym für Hilfe schlechthin geworden“, betonte die stellvertretende Landrätin Martina Drechsler in ihrem Grußwort. Mit unzähligen Einsatzstunden seien die Malteser eine wichtige Säule es sozialen Systems im Landkreis. Unter den Festgästen waren auch Josef Schauer und Rudolf Bösmiller, zwei Kreisbeauftragte der ersten Jahre. „Ihr habt das Pflänzlein, das wir in den Gröbenzeller Waldboden eingepflanzt haben, gut gepflegt und immer schön erweitert“, lobte Bösmiller, der von 1975 bis 1987 als Kreisbeauftragter wirkte. Georg Graf von Hundt, Kreisbeauftragter der Malteser Gröbenzell, zeichnete seinen Vorgänger mit dem Jubiläumsabzeichen für 60 Jahre Malteser Mitgliedschaft aus.

Wenn bei einem Verkehrsunfall oder bei größeren Schadenslagen wie bei Hochwasserkatastrophen oder z.B. großen Bränden im Landkreis und darüber hinaus viele Personen Hilfe brauchen sind die Malteser vor Ort. Im Leitstellengebiet Fürstenfeldbruck haben sich die Malteser einen Namen gemacht.  Sowohl mit einer hauptamtlich geführten Rettungswache und einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) im öffentlich-rechtlichen Rettungswesen aber auch im Ehrenamt sind sie unentbehrlich geworden. Mit einem First Responder für die umliegenden Gemeinden mit Schnell-Einsatz-Gruppen und Sanitätsdiensten engagieren sich heute 160 Frauen und Männer im Bevölkerungsschutz / Katastrophenschutz und leisten einen wichtigen Beitrag dafür, dass sich alle Menschen im Landkreis sicher fühlen können. „Gemeinsam haben wir eine starke Gemeinschaft aufgebaut, die denjenigen, die Hilfe benötigen, stets zur Seite steht“, sagt von Hundt. Und „der unermüdliche Einsatz, die Großzügigkeit und das Engagement der Malteser haben unzählige Leben positiv beeinflusst und geprägt.“

Das trifft auch auf die Arbeit des Kriseninterventionsteams (KIT) zu, das fester Bestandteil des Rettungsdienstes im Fürstenfeldbrucker Landkreis ist. Die KIT-Mitarbeiter betreuen und begleiten Menschen nach psychisch traumatisierenden Ereignissen, wie schweren Unfällen, bei plötzlichem Tod eines geliebten Menschen im häuslichen Bereich, bei Suizid oder nach Katastrophen. Die ehrenamtlichen Helfer des KIT haben umfangreiche Schulungen in psychosozialer Notfallversorgung absolviert und leisten "Erste Hilfe für die Seele." Und wenn nach einem schwer zu verarbeitenden oder traumatisierenden Ereignis wie bei folgenschweren Verkehrsunfällen weitere Hilfe nötig ist, unterstützen geschulte Ehrenamtliche betroffenen Familien mit professioneller Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche. Für den jüngsten Dienst der Malteser im Landkreis hat Bundestagsabgeordnete Katrin Staffler, die ihren Wahlkreis in Fürstenfeldbruck und Dachau hat, die Schirmherrschaft übernommen.

„Seit nunmehr fünf Jahrzehnten haben die Malteser in Gröbenzell eine herausragende Rolle bei der Unterstützung und Hilfe für Menschen in Not eingenommen“, bilanziert der Malteser Kreisbeauftragte „Die Malteser haben angefangen von der medizinischen Versorgung über den Katastrophenschutz bis hin zur Sozialarbeit stets eine Vorreiterrolle übernommen, um den Bedürftigen in unserer Gemeinschaft zu helfen.“ So ist auch die Ukrainehilfe der Malteser im Landkreis von schnellen, effektiven und nachhaltigen Entscheidungen und Maßnahmen geprägt.

Seit Beginn des Angriffskriegs gegen Ukraine sind Hilfstransporte ein großer Baustein der Hilfsmaßnamen für die vom Krieg betroffenen Menschen.  Mit lebensnotwendigen Gütern, Bekleidung, Medikamenten und Lebensmitteln beliefern Malteser Trucks seit Kriegsbeginn Sammellager in Polen, Rumänien und Ungarn. Auf Initiative der Gröbenzeller Malteser wurde auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorst Fürstenfeldbruck ein zentrales Logistikzentrum für Hilfsgüter eingerichtet. Von hier aus haben die Malteser Hilfstransporte, in die ans ukrainische Kriegsgebiet angrenzenden Nachbarländer organisiert. Auch bei der Versorgung und Notunterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine im Frühjahr 2022 haben die Malteser Sanitätseinheiten aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck wichtige Ersthilfe geleistet, indem sie für ein Dach über dem Kopf und warme Mahlzeiten für aus der Ukraine Geflüchtete in schnell errichteten Notunterkünften gemeinsam mit allen Organisationen der Gefahrenabwehr gesorgt haben. Diese beeindruckende Leistung wäre laut dem Malteser Kreisbeauftragten ohne die Unterstützung und das Vertrauen der Menschen in Gröbenzell und der umliegenden Region nicht möglich gewesen. „Sie alle haben mit Ihren Spenden, Ihrem ehrenamtlichen Einsatz und Ihrer solidarischen Haltung dazu beigetragen, dass die Malteser ihre Mission erfolgreich erfüllen konnten. Dafür ein herzliches Dankeschön und Vergelt´s Gott!“

Die Heilige Messe in der Klosterkirche wurde zelebriert vom Diözesanseelsorger der Malteser, Domkapitular Hans-Georg Platschek sowie Pfarrer Otto Gäng, Leiter des Pfarrverbands Fürstenfeld, und Diakon Roland Wittal. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahm der Cillis Gospelchor Germering. Während des Festakts im kleinen Saal des Forums Fürstenfeld erfreute das Querflötenensemble von Dreiklang mit fünf jungen Menschen aus dem Landkreis das Publikum.

Weitere Stimmen zu 50 Jahre Malteser im Landkreis Fürstenfeldbruck:

Thomas Karmasin, Landrat:

„50 Jahre Malteser in Gröbenzell stehen für 50 Jahre organisierte Hilfe für die Menschen in unserer Region.“

Martin Schäfer, Erster Bürgermeister Gemeinde Gröbenzell:
„Der Malteser Hilfsdienst begleitet uns in Gröbenzell seit langer Zeit – mit Erste-Hilfe-Kursen, Krisenintervention, Hospizdiensten, Hausnotrufen, Krankentransporten, Rettungseinsätzen, Menü-Service, Schulbegleitdienst, Trauerbegleitung und noch vielem mehr. Es lässt sich kaum in Worte fassen, wie wertvoll die Arbeit der Mitarbeitenden und Freiwilligen ist: Die Malteser stehen für pure Menschlichkeit, bei ihnen fühlt man sich in jeder Situation gut aufgehoben und begleitet. Danke für ein halbes Jahrhundert Dienst in Gröbenzell!“

Auszüge aus dem Grußwort zur 50 Jahr Feier von Dr. med. Georg Graf von Hundt, Kreisbeauftragter der Malteser Fürstenfeldbruck

„Die 50-Jahr-Feier ist ein Moment der Dankbarkeit und Wertschätzung für all die unermüdlichen Bemühungen, die der Malteser Hilfsdienst in Gröbenzell geleistet hat. Gleichzeitig ist sie ein Anlass, um nach vorne zu schauen und die kommenden Herausforderungen anzugehen. Wir stehen vor neuen Aufgaben und Chancen, um die Lebensqualität unserer Mitmenschen weiter zu verbessern und die Werte der Malteser in die Zukunft zu tragen (…) Ich möchte Ihnen allen meinen aufrichtigen Dank aussprechen, dass Sie Teil dieser großartigen Organisation sind. Ihre Unterstützung ist von unschätzbarem Wert und trägt dazu bei, dass der Malteser Hilfsdienst in Gröbenzell und im Landkreis Fürstenfeldbruck auch in den kommenden Jahrzehnten seine wichtige Arbeit fortsetzen kann.“


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