Erding/Flughafen München/Markt Schwaben. Nach dem Lockdown beginnt nun eine gewisse Normalisierung, die es erlaubt, Pläne für den Herbst zu machen. Ab September oder später können Interessierte wieder einen Bundesfreiwilligendienst beziehungsweise ein Freiwilliges Soziales Jahr bei den Maltesern in der Region beginnen. Mögliche Einsatzbereiche in Erding sind der Fahrdienst für Menschen mit Behinderung und Betreuungsbedarf und bereits ab Juli oder August der Hausnotruf. Am Flughafen München und in Markt Schwaben gibt es jeweils einen Platz im Rettungsdienst/Krankentransport. Wer als junger Mensch jetzt die Schule beendet, auf einen Ausbildungs- oder Studienplatz wartet oder einfach ein Jahr praktisch im sozialen Bereich tätig sein möchte, kann sich auf diese Weise sinnvoll betätigen und wertvolle Erfahrungen sammeln. Der Bundesfreiwilligendienst steht darüber hinaus ohne Altersbegrenzung auch Menschen in anderen Lebensphasen offen und kann ab 27 Jahren auf Wunsch in manchen Einsatzbereichen auch in Teilzeit geleistet werden.
Die Interessenten müssen mindestens 18 Jahre alt sein und den PKW-Führerschein (Klasse B) haben, teilweise ist ein Jahr Fahrpraxis (ohne Begleitetes Fahren) erforderlich. Darüber hinaus sollten die künftigen ‚Bufdis‘ Freude am Umgang mit Menschen, Flexibilität und Teamfähigkeit mitbringen. Die Helfer bekommen Taschengeld und Verpflegungszuschuss in Höhe von insgesamt 500 Euro monatlich, Sozialversicherung und interessante Seminare geboten. Das Kindergeld wird während dieser Zeit weitergezahlt. Der Dienst dauert in der Regel ein Jahr, kann aber nach Absprache auch verkürzt werden. Ein Freiwilligendienst wird meistens als Wartezeit bei der Studienplatzvergabe angerechnet und bei einer Bewerbung für Ausbildung oder Studium im sozialen Bereich oft als Vorpraktikum anerkannt.
In allen Diensten können Freiwillige einen guten Einblick in den abwechslungsreichen Alltag in einer Hilfsorganisation bekommen und nach der Schulung und Einarbeitung einen wichtigen Beitrag leisten. Im Fahrdienst werden vorwiegend Menschen mit Behinderung, Senioren und Patienten zur Schule, Tages- oder Förderstätte, in die Arztpraxis, zur Reha oder anderen Einrichtungen befördert. Bei dieser verantwortungsvollen Tätigkeit lernen die Helfer im Bundesfreiwilligendienst die unterschiedlichsten Menschen kennen. Im Rettungsdienst/Krankentransport absolvieren die Freiwilligen eine Ausbildung zum Rettungssanitäter und unterstützen dann das hauptamtliche Team bei Einsätzen und deren Vor- und Nachbereitung.
„Unsere Freiwilligen entwickeln sich in ihrem Dienst in ihrer Persönlichkeit enorm weiter und möchten diese Zeit meist nicht mehr missen“, erklärt Sebastian Oberpriller, Kreisgeschäftsführer der Malteser Erding Freising Ebersberg. Viele seien auch nach dem Ende ihrer Dienstzeit weiterhin ehren- oder nebenamtlich für die Malteser aktiv.
Weitere Informationen gibt es in Erding unter Telefon 08122-995516, an der Rettungswache am Flughafen unter Telefon 089-97590172 oder unter www.malteser-freiwilligendienste.de. Nach Absprache gibt es für Interessenten die Möglichkeit, in den gewünschten Bereich „hineinzuschnuppern“.
Beispiel: Lucy
Die 18-jährige Abiturientin aus dem Landkreis Erding hat ihren Bundesfreiwilligendienst bei den Erdinger Maltesern Anfang November 2019 begonnen. Vor dem Studium wollte sie noch etwas „Soziales“ machen und stieß im Internet auf die Hilfsorganisation. Im Fahrdienst ist sie meist im Linienfahrdienst eingesetzt und fährt Kinder und Jugendliche mit Behinderung in die Schule oder Fördereinrichtung und wieder nach Hause. „Mir gefällt es eigentlich richtig gut“, stellt Lucy fest. Am Anfang habe sie schon Berührungsängste gehabt. „Aber man lernt dann schnell, dass man ganz normal mit ihnen umgehen kann und dass sie auch einen Spaß verstehen“, erklärt die „Bufdine“. Im Team mit den Kollegen und den anderen Freiwilligen fühlt sie sich wohl und akzeptiert. Die Seminare empfindet Lucy entgegen ihren Befürchtungen als interessante Abwechslung zum Alltag, weil die relativ jungen Leiter diese gut machen, wie sie findet. Den Dienst würde sie auf jeden Fall weiterempfehlen, denn „es prägt schon, wenn man das macht“, sagt Lucy. „Aber man sollte Kinder mögen.“ Ihre berufliche Zukunft sieht sie möglichst draußen und plant deshalb ein Studium im Landschaftsbau – und management.