Gesundheitstag und Betriebsausflug der Diözesangeschäftsstelle

Personalreferentin Sabine Krüger (stehend) organisierte den Gesundheitstag
Nils Hülsmann (2.v.l.) warb für eine gesunde Ernährung
Erste Hilfe mit Ekkehard Schneider in Theorie...
...und Praxis
Infos aus erster Hand von Sven (mit Kappe) und Fred an der Hase...
...und in der Tageswohnung

Osnabrück. Zu ihrem jährlichen Gesundheitstag mit Betriebsausflug trafen sich am 5. Juni die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diözesangeschäftsstelle Osnabrück.

Auf dem Programm stand zunächst ein gesundes Frühstück mit Bio-Produkten des Unternehmens "Der Gemüsegärtner" aus Kalkriese. Die Malteser-Geschäftsstelle hat von dort seit einiger Zeit eine 14-tägliche Box mit frischem Obst und Gemüse abonniert, die sehr gut angenommen wird.

Vertriebsmitarbeiter Nils Hülsmann erläuterte das Konzept der regionalen und gesunden Ernährung, die verschiedenen Bio-Zertifikate sowie die Herkunftsländer und Regionen Deutschlands, aus denen das eigene in Kalkriese angebaute Sortiment ergänzt wird. Neuestes Angebot ist eine "Mitarbeiterkiste", die regelmäßig für die interessierte Belegschaft an die Arbeitgeber geliefert und von diesen oft als Beitrag zur Gesundheitsförderung gesponsert wird. Mehrere Malteser wurden als neue Abonnenten gewonnen.

Schon traditionell ging es danach mit einem Erste-Hilfe-Training weiter. Ausbilder Ekkehard Schneider von den Maltesern aus Hunteburg vermittelte launig wie einprägsam die wichtigsten und auch neue Kenntnisse zur medizinischen Erstversorgung bei Unfällen und Krankheiten. Die Prüfung der Vitalfunktionen und die Herz-Lungen-Wiederbelebung konnten anschließend an einer Puppe geübt werden.

Durchaus zum Thema Gesundheit passte abschließend ein "Alternativer Stadtrundgang" der Sozialen Dienste SKM gGmbH auf den Spuren der Obdachlosen. Sozialarbeiter Fred und der ehemalige Wohnungslose Sven erläuterten eindrucksvoll die vielfältigen persönlichen und wirtschaftlichen Nöte der Betroffenen, die häufig zu Sucht, Arbeitslosigkeit und Wohnungsverlust führen, aber auch zu psychischen Problemen, die eine aktive Suche nach Unterstützungen aus dem Sozialsystem blockieren.

In Osnabrück gibt es hierzu mehrere Notunterkünfte, eine Tageswohnung, die Wärmestube sowie die Fachberatungsstelle in der Bramscher Straße. Dort leisten Sozialarbeiter auch Einzelfallhilfen, um zunächst persönliche Probleme zu meistern und darüber z.B. den Weg zurück auf den Arbeitsmarkt und in eine eigene Wohnung zu finden.

"Hindernisse in diesem oft langen Prozess gibt es jedoch viele", berichtet Fred aus Erfahrung: Die Notunterkünfte werden teilweise ungern besucht, da die Kriminalität untereinander gescheut wird. Aus Scham oder Unkenntnis werden die Beratungs- und Hilfsangebote oft erst sehr spät angenommen. Sind diese Probleme überwunden, stellt oft der Mangel an günstigen Wohnungen eine weitere Hürde dar.

"Außerdem hat sich in den letzten Jahren das Klima im Milieu verschlechtert", ergänzt Sven. "Früher konnte man noch von einer Schicksalsgemeinschaft sprechen, in der man sich gegenseitig geholfen hat. Heute schaut jeder nur auf sich selbst." Ein weiteres Problem sei das negative Image in der Bevölkerung durch die organisierten Bettler-Banden aus Osteuropa.

Als positives Fazit wurde die Zusammenarbeit der Einrichtungen mit den lokalen Vereinen und Verbänden gewürdigt. Auch die Malteser sind als Unterstützer der Wärmestube und mit ihrem Projekt "Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung" seit vielen Jahren ein Baustein im sozialen Netzwerk der Stadt.

Aktuell wurde ein schwer kranker, zunächst nicht versicherter Migrant aus Osteuropa vom ehrenamtlichen Malteser-Ärzteteam aufgenommen, erstversorgt und zu Spezialbehandlungen in mehrere Kliniken gefahren. Anschließend konnten mit Hilfe eines Osnabrücker Vereins die Mitgliedsbeiträge zur Krankenversicherung sichergestellt werden. Fred von der Tageswohnung konnte für den Betroffenen darüber hinaus eine Unterbringung in einer Wohnung organisieren.

So konnten sich die Malteser am Schluss nicht nur über den kompetenten Stadtrundgang freuen, sondern sich auch bei engagierten Kooperationspartnern bedanken. Der Gesundheitstag endete mit einem Abendesse im Osnabrücker Restaurant Rampendahl, das im Mittelalter ein städtischer Sitz des Souveränen Malteser Ritterordens war.

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