Adenauer wollte mehr Erste Hilfe - Malteser in Papenburg feiern 70-jähriges Bestehen – Freude über starken Nachwuchs

Zehn Jugendliche konnte die Mitgliederversammlung nach einjähriger Zugehörigkeit nun offiziell bei der Malteser Jugend begrüßen.

1953. Kalter Krieg zwischen der Sowjetunion und den Westmächten. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg befürchtet Bundeskanzler und zugleich Außenminister Konrad Adenauer, dass im Falle eines weiteren kriegerischen Konflikts mit dem Ost-block die deutsche Zivilbevölkerung nicht ausreichend geschützt ist. Er hält die großangelegte Ausbildung in Erster Hilfe für eine geeignete Maßnahme, um diesen Schutz zu erhöhen und beauftragt die Caritas, eine entsprechende Struktur zu schaffen: Der Malteser Hilfsdienst in Deutschland wird gemeinsam mit dem Malteser-Orden geboren. Die Wahrung des Glaubens und Hilfe für die Bedürftigen sind Grundsätze der Organisation. Bald werden die Ausbildung zur Schwesternhelferin sowie die Unfallrettung zu weiteren Schwerpunkten der Malteser.

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung der seit 1960 bestehenden Malteser in Papenburg blickte der Vorsitzende des Ortsvereins Michael Korden vor allem zurück auf die vielfältigen und erfolgreichen Entwicklungen der Dienste im letzten Jahr und in der Zeit nach Corona. Neben dem hauptamtlichen Bereich, der aus Notfallrettung, Krankentransport, Fahrdiensten, Hausnotruf und Menüservice besteht, gibt es viele engagierte Ehrenamtliche, die sich teilweise bereits seit Jahrzehnten in Katastrophen- und Zivilschutz, Sanitätsdienst, Breitenausbildung, für den Besuchsdienst „Abendsonne“, den „Mobilen Einkaufswagen“ oder den Mittagstreff einsetzen. So erhielten Renate Wirostek und Bärbel Watermann die Malteser Dankmedaille in Silber für ihr Engagement seit mehr als 20 Jahren. Michael Korden wurde sogar für seinen 40-jährigen ehrenamtlichen Einsatz mit dem Jubiläumsabzeichen ausgezeichnet.

Auch im Bereich der Ausbildung geht es voran. Im sozialpflegerischen Bereich absolvierten 2022 ein Viertel mehr TeilnehmerInnen (73 Personen) die angebotenen Kurse, bei den Ersthelfern (788 Personen) gab es sogar ein Plus von 40 Prozent. Vier neue Ausbilder und Ausbilderinnen konnten die Malteser begrüßen.

Herzlich begrüßt wurden auch 15 neue ehrenamtliche HelferInnen und drei Gruppenführer für die Einsatzeinheit. Fünf Helfer mit einem besonderen Einsatz von über 300 Stunden jährlich konnten sich über eine Ehrung freuen. Besonders positiv ist die Entwicklung im Nachwuchsbereich: Zehn Jugendliche erhielten nach einem Jahr Mitarbeit offiziell das Malteser Halstuch und gehören damit zur Malteser Jugend, weitere acht sind ganz neu dabei.

Michael Korden erinnerte daran, dass bei aller Freude über steigende Zahlen damit gerechnet werden muss, dass in Zukunft auch die Anforderungen an die Malteser in allen Bereichen des Katastrophen- und Zivilschutzes steigen: „Das haben uns die Corona-Pandemie und Extremwetter-Ereignisse wie im Ahrtal deutlich gezeigt“. Unterstützung ist im ehrenamtlichen Bereich weiterhin nötig und willkommen. Interessierte wenden sich an die Malteser unter Telefon 04961 9439117 oder info.papenburg@malteser.org.

Zurück zu allen Meldungen