Welthospiztag am 10.10.2020: Solidarität bis zuletzt

Am 10. Oktober 2020 ist Welthospiztag. Aus diesem Anlass bringen die Malteser der Diözesen Dresden-Meißen und Görlitz eine Podcast Folge zum Thema „Hospizarbeit“ heraus. Gewöhnlich laden die Malteser anlässlich des Welthospiztages zu verschiedenen Veranstaltungen und Angeboten der Dienste ein. In diesem Jahr möchten die Malteser das digitale Medium des Podcast nutzen, um auf kurzweilige und auch unterhaltsame Weise über die wichtige Arbeit mit sterbenden Menschen und ihren Angehörigen zu informieren. Der Podcast „Malteserblicke“ gibt monatlich neue Einblicke in die Malteser Welt. Michael Pietsch produziert für die Malteser das neue Format und spricht mit verschiedensten Malteser Mitarbeitenden. So gibt es in jeder Episode einen Einblick in einen der vielfältigen Bereiche. Mal im Interview, mal mitten im Geschehen. Immer ganz nah dran, getreu dem Malteser Motto: „Weil Nähe zählt…“ Im Gespräch mit Michael Pietsch ist in der aktuellen Folge Michael Doll, verantwortlicher Koordinator des Ambulanten Hospizdienst in Cottbus. Sie sprechen über die Hospiz- und Trauerarbeit der Malteser, darüber welch erfüllende Tätigkeit dies ist. Wie nah am Menschen die Hospizbegleiterinnen und -begleiter sind und auch, welche schönen Momente diese Arbeit mit sich bringt. Zu hören unter www.malteser-dresden.de/podcast und überall wo es Podcasts gibt.

Hospiz- und Trauerarbeit

Ambulante Hospizarbeit ist die Begleitung und Betreuung von Menschen während ihrer letzten Lebensphase. Das Ziel der ambulanten Hospizarbeit liegt darin, Schwerstkranken ein Sterben zu Hause in gewohnter Umgebung zu ermöglichen. Unter dem Leitsatz „Wir können nicht dem Leben mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben“ begleiten Ehrenamtliche im Ambulanten Malteser Hospizdienst Menschen, die aufgrund einer schweren Erkrankung besondere persönliche Unterstützung und Beistand in Anspruch nehmen möchten, sowie Angehörige, die nach dem Tod eines nahestehenden Menschen Begleitung in ihrer Trauer suchen.

Hospizarbeit in den Diözesen Dresden-Meißen und Görlitz

Im Jahr 2019 haben die Malteser im Gebiet der Diözesen Dresden-Meißen und Görlitz über 600 Menschen begleitet. In diesem Jahr werden es aufgrund der Corona-Pandemie etwas weniger sein. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie sind die Anfragen nach hospizlicher Begleitung und Unterstützung durch den Ambulanten Hospizdienst der Malteser vorerst zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum betrug der Rückgang der Anfragen zur Begleitung bis zu 50%, was den Mitarbeitenden große Sorge bereitete. Denn die Grundüberzeugung der Hospizbewegung ist, dass niemand allein sterben muss, sondern begleitet von Mitmenschen. Inzwischen sind sowohl die Begleitungen als auch die Trauerangebote wieder behutsam gestartet.

In beiden Diözesen sind die Malteser an 13 Standorten mit einem ambulanten Hospizdienst vertreten. Aktuell sind etwa 450 ehrenamtlich Helfende im Einsatz. Die Ehrenamtlichen werden in einem speziellen Kurs zur Qualifizierung als ehrenamtlicher Hospizbegleiter oder -begleiterin (w/m/d) bei den Maltesern auf ihre Tätigkeit vorbereitet und erhalten kontinuierlich Weiterbildungen.
Im Mittelpunkt einer Hospizbegleitung steht immer der/die Begleitete mit den individuellen Bedürfnissen. Die Ehrenamtlichen werden bei den Maltesern durch hauptamtliche Koordinatorinnen und Koordinatoren betreut. Deren Verantwortung liegt, neben der Koordination der Hospizbegleitungen, in weiteren Aufgaben wie beispielsweise Beratung zur Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, über soziale Leistungsansprüche oder Informationen zur Suche nach Einrichtungen und Angeboten der Palliativbehandlung. Zusätzlich bietet der Ambulante Malteser Hospizdienst Begleitung in der Trauer an: In Einzel- und Gruppenangeboten werden Betroffenen der Austausch miteinander und der individuelle Umgang mit einem Verlust ermöglicht. Solche Angebote sind beispielsweise das Trauer-Café, Trauer-Spaziergänge, Gedenkfeiern für Verstorbene oder der Kinder-Trauer-Treff. Auch Einzelgespräche sind möglich.

Hintergrundinformationen zum Deutschen Hospiztag und Welthospiztag

Der Deutsche Hospiztag und der Welthospiztag werden im Oktober begangen. Der Deutsche Hospiztag findet jedes Jahr am 14. Oktober statt, der Welthospiztag immer am zweiten Samstag im Oktober. Der Welthospiztag 2020 fällt somit auf den 10. Oktober. Er steht unter dem Motto „Solidarität bis zuletzt“ und will informieren über konkrete Angebote und Möglichkeiten der hospizlichen Begleitung und palliativen Versorgung. Das ist wichtiger denn je, nicht zuletzt mit Blick auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum § 217 StGB vom Februar 2020 und den aktuellen Debatten zur Sterbehilfe und Beihilfe zum Suizid.


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