Görlitz. Malteser-Hilfsaktion: Stoffspenden für Atemschutzmasken in Sluknov/Tschechien

Görlitz. Eine Malteser Hilfsaktion mit Abenteuercharakter fand am 24. März 2020 im Grenzgebiet zu Tschechien statt. Joachim Rudolph und Frank Neumann lieferten Stoffspenden an die Nähstube eines Sozialprojektes für Roma-Frauen in Schluckenau.

Die Görlitzer Malteser haben schon länger Kontakt zur katholischen Pfarrgemeinde St. Wenzeslaus in Sluknov/Tschechien. Sie unterstützen soziale Projekte der Gemeinde, besonders in der Arbeit mit den dort lebenden zahlreichen Roma-Familien, u.a den Aufbau einer Nähstube für Roma-Frauen als Sozialprojekt in Schluckenau. Der Diözesanleiter Joachim Rudolph erhielt am vergangenen Wochenende von der dort tätigen deutschen Gemeindereferentin und zugleich Caritas-Chefin Dr. Eva Habel einen Anruf mit der Bitte, dringend Stoff zu organisieren, um Atemschutzmasken herzustellen.

Nach der staatlichen Anordnung, dass jeder tschechische Bürger einen Mundschutz in der Öffentlichkeit zu tragen habe, erhielt Frau Dr. Habel vom Bürgermeisteramt den Zuschlag, um mit Ihrem Projekt solche Masken herzustellen. Der Zuschlag zur Anfertigung der Atemschutzmasken war für die Gemeindereferentin, ihre Mitarbeiterinnen und die Roma-Frauen eine Ehre und Herausforderung zugleich. Aber: das Material fehlte.

Deshalb organisierte Joachim Rudolph kurzfristig zusammen mit weiteren Maltesern die Beschaffung von gebrauchter kochfester Bettwäsche und anderer geeigneter Baumwollstoffe. Die Solidarität der Menschen und Institutionen in Görlitz waren überwältigend! Im Nu füllte sich ein ganzer VW-Transporter. Mit einer Sondergenehmigung aus humanitären Gründen wurde es möglich die Materialen über die gesperrte Grenze zu transportieren.

Die beiden Malteser Joachim Rudolph und Frank Neumann durften so mit vollgepacktem Malteser-Bus, Malteser-Dienstkleidung, Mundschutz und Gummihandschuhen nach kurzer Kontrolle für wenige Meter, unter Bewachung, die Grenze überschreiten. Mit Hilfe zweier tschechischer Bürgermeister aus der Region wurden die Stoffspenden kurz hinter der Grenze umgepackt.

Nach einem kurzen glücklichen Winken und mit dem neuen Abschiedsgruß „Bleibt gesund“, rollten die Malteser aus Görlitz mit leerem Auto über eine Sonderspur zurück nach Sachsen. Glücklich und voll Dankbarkeit kehrten sie von ihrem Abenteuer zurück zum Görlitzer Malteserhaus.


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