Görlitz: Hilfe, wir haben einen Vogel!

Die Vögel sind in diesem Fall sogar wortwörtlich zu nehmen. 

Denn in Görlitz geht dieser Tage etwas Seltsames vor sich, das die ansässigen Ornithologen ins Staunen versetzt. An verschiedenen Orten der Stadt, so übereinstimmende Berichte, wurden und werden immer wieder Exemplare einer bisher unbekannten Vogelart gesichtet. Kugelrund sind sie, fröhlich dreinschauend und mit prachtvoll glänzendem – zumeist schwarz-rotem – Gefieder. Mittlerweile wurden sie auf den Namen „Berzi“ getauft. Hier stand der vor Görlitz liegende Berzdorfer See Pate, da er offenbar die Heimat der Vögel ist. Und ihrer wasserreichen Kinderstube entflogen bevorzugen sie nun die Nähe von besonderen Einrichtungen in der Stadt.

So finden die meisten Sichtungen z. B. vor Krankenhäusern, Apotheken, Friseuren oder Sehenswürdigkeiten statt. Es drängt sich der Verdacht auf, die Vögel werden von Orten angezogen, die auch für uns Menschen eine besondere Bedeutung haben. Umso entzückter waren die Görlitzer Malteser, als sich plötzlich ein Exemplar vor der Malteserdienststelle niedergelassen hat. Ein Pflegeberzi, stilecht mit Schwesternhäubchen, machte den Anfang! Und mittlerweile hat sich sogar noch ein zweiter Vogel dazugesellt.

Die Berzis werden von einem Görlitzer Lehrer aus Ton vom Berzdorfer See herstellt. Und sie sind nicht käuflich, sondern der Künstler platziert sie an verschiedenen Orten in und um Görlitz. Vermutlich auch als Anerkennung für verschiedene Berufsgruppen. Auch vor dem Malteser Krankenhaus St. Carolus steht ein Berzi und seit kurzen nun zur Freude der Mitarbeitenden und Besuchenden auch vor der Dienststelle. Aber keiner hat gesehen, wer ihn dort hingesetzt hat.


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