Große Rettungsdienstübung „Sta-MAN“ im Landkreis München  

In Teamarbeit gingen die Helferschaften die Rettungsdienstübung in Planegg an. Nach rund zwei Stunden waren dann alle verunfallten Personen zur Weiterbehandlung im Klinikum Großhadern versorgt. Foto: Horlemann

Gräfelfing/München-Land. Damit im Notfall jeder Handgriff sitzt und jeder weiß, was er tun muss, sind Rettungskräfte angehalten regelmäßig auch größere Rettungseinsätze zu üben. Die Malteser hatten am 8. Oktober zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Planegg eine großangelegte Landkreisübung im Würmtal organisiert, an der alle großen Organisationen aus München und dem gleichnamigen Landkreis München teilgenommen haben 

Was war passiert? Auf einer Staatstraße in Planegg in der Nähe des Friedhofes kam es zu einem schweren Verkehrsunfall. Ein voll besetzter Linienbus, der aus Neuried kommend Richtung Planegg unterwegs war, verunglückt und rund 25 Passagiere werden zum Teil schwer verletzt. Zum Unfallhergang: Ein Radlader wollte aus der Ausfahrt der Kiesgrube Glück auf die Staatsstraße einbiegen, kam dabei auf die Gegenspur und prallte frontal gegen den herannahenden Linienbus. Dieser kippte daraufhin um und blieb auf der Seite im Straßengraben liegen. Ein hinter dem Linienbus fahrender Kleintransporter konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und wurde durch die Wuchte des Aufpralls unter das Heck des Busses geschoben.  

Rettung und anschließender Abtransport der zum Teil Schwerstverletzten gestaltete sich aufgrund der örtlichen Situation, der Anzahl der Verletzten und der Art der Verletzungen schwierig. „Das Einsatzszenario war anspruchsvoll. Wir wollten, dass die Teilnehmer nicht nur die Notfallversorgung üben, sondern auch die Kommunikation und Zusammenarbeit mit vielen unterschiedlichen Organisationen proben“, sagt Victor Hauschild, stellvertretender Wachleiter der Malteser in Gräfelfing und Notfallsanitäter der zusammen mit seinem Kollegen Yannek Münzner, ebenfalls Notfallsanitäter, bereits vor Monaten damit begonnen hatte die große Landkreisübung zu planen und mit der Freiwilligen Feuerwehr Planegg zu organisieren. Übungen dieser Größenordnung sind laut Hauschild, für alle beteiligten Organisationen wichtig, um Abläufe in den Bereichen Führungsstruktur, Einsatzorganisation, Zusammenarbeit bei technischer und medizinischer Hilfe zu trainieren, „Damit wir bestmöglich vorbereitet sind und im Ernstfall alles funktioniert.“  

Malteser, MKT, ASB, BRK und die Johanniter Unfallhilfe stellten insgesamt acht  Rettungswagen (RTW), fünf Notarzteinsatzfahrzeugen (NEF) und weitere Fahrzeuge für die Großübung bereit. Die Freiwilligen Feuerwehren der Würmtal Gemeinden Planegg, Gräfelfing, Krailling und Neuried beteiligen sich ebenso wie die Kreisbrandinspektion des Landkreises München, die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung und die Berufsfeuerwehr der Landeshauptstadt München. 

Das LMU Klinikum Großhadern stellte den Rettungskräften einen Bereich als Übungskrankenhaus zur Verfügung. Außerdem hatte sich das Team „realistische Unfalldarstellung“ darum gekümmert, die Gruppe von etwa 30 Mimen mit täuschend echten Wunden und Verletzungen zu schminken. Zwei Schnelleinsatzgruppen (SEG) „Transport“ und „Behandlung“ hatten derweil mobile Behandlungs- und Versorgungsstationen errichtet.   

Am Einsatzszenario Sta-MAN ( Sta = Stabsarbeit + MAN = Massenanfall Notfallpatienten) haben sich rund 90 Rettungskräfte aktiv beteiligt. Die Feuerwehren stellten etwa 110 Personen, rückten mit Löschfahrzeugen, Mannschaftswagen und Drehleiterfahrzeigen an. Zahlreiche Rettungskräfte in Leitungs- und Führungsfunktionen waren vor Ort, um das Geschehen zu überwachen und zu bewerten, sowie Sanitätskräfte aus dem Katastrophenschutz.   


Zurück zu allen Meldungen