Staatssekretärin Ayse Asar besucht Projekt „Demenzlotsen“ in Limburg

Ayse Asar (Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst) und Rolf Bescht (Stellv. Landesbeauftragter der Malteser für Hessen) zeigen sich beeindruckt von dem Praxisteil mit Stationen des Demenzparcours, der Gesunden demonstrieren soll, wie schwer viele Handgriffe kognitiv und körperlich eingeschränkten Menschen fallen.
Monika Heinz (Koordinatorin der Malteser Demenzlotsen in Hessen und Referentin für Demenz und Leben im Alter der Regionalgeschäftsstelle in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland), Rolf Bescht (Stellv. Landesbeauftragter der Malteser für Hessen), Ayse Asar (Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst), Stephanie Haas (Referentin Seniorendienste Malteser Hilfsdienst e.V. Diözesangeschäftsstelle Limburg), Dr. Stefanie de Frênes (Diözesanoberin)

Vor allem im Einzelhandel, der Gastronomie, bei Behörden und Dienstleistern, in Apotheken, im Nahverkehr, bei Handwerksbetrieben und Firmen mit Kundenkontakt generell.

Demenz als gesellschaftliche Herausforderung

Das Projekt „Demeznlotsen“ begann mit den Werbemaßnahmen ab Herbst 2014, so dass die erste Schulung im Februar 2015 starten konnte. Bereits zwei Jahre nach dem offiziellen Startschuss, wurde das Engagement der Malteser mit dem 3. Platz beim Hessischen Demographiepreis 2017 ausgezeichnet. Am 9. Januar 2020 besuchte Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Diözesangeschäftsstelle der Malteser in Limburg, um sich über den Fortschritt des Projekts zu informieren. „Es ist der Staatskanzlei ein Anliegen, die im Rahmen des Demographiepreises ausgezeichneten Organisationen und Unternehmen sowie ihre Projekte weiterhin zu unterstützen und durch Besuche vor Ort in der Öffentlichkeit lebendig zu halten“, erläutert Asar.

Das Ministerium für Wissenschaft und Kunst sei zwar nicht dasjenige, in dem soziale Arbeit verankert sei, aber: „Demenz ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen“, sagt Asar und berichtet von Erfahrungen mit demenziell erkrankten Menschen in ihrem weiteren persönlichen Umfeld. Sie zeigt sich beeindruckt vom Engagement der Malteser – vor allem von dem Praxisteil mit Stationen des Demenzparcours, der Gesunden demonstrieren soll, wie schwer viele Handgriffe kognitiv und körperlich eingeschränkten Menschen fallen.

Und Monika Heinz, Koordinatorin der Malteser Demenzlotsen in Hessen und Referentin für Demenz und Leben im Alter der Regionalgeschäftsstelle in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, legt die letzten veröffentlichen Zahlen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft aus dem Jahr 2018 vor, die das belegen. „Die Menschen werden immer älter, die Zahl der demenziell erkrankten Menschen steigt“, sagt Heinz. Aktuell seien etwa 1,7 Mio. Menschen in Deutschland von einer Demenz betroffen, in Hessen etwa 117.000. „Bis 2050 wird mit einem deutschlandweiten Anstieg auf etwa drei Millionen gerechnet.“

Mitarbeiter schulen und für Bedürfnisse demenziell Erkrankter sensibilisieren

„Gemeinsam mit den Unternehmen möchten wir Erkrankten und auch deren Angehörigen den Alltag erleichtern und verhindern, dass sie sich aus der Gesellschaft zurückziehen und sich ausgeschlossen fühlen“, erklärt Monika Heinz den Hintergrund des Projekts.

Hinter dem Projekt stecke die Idee, dass es in jedem Geschäft, den Bankfilialen und den Behörden – also überall dort, wo Demenzkranke im Alltag hingehen – einen Ansprechpartner gibt, der weiß, wie man adäquat mit betroffenen Menschen umgeht, ergänzt Monika Heinz.

Schulung zum Malteser Demenzlotsen

Die Schulung beinhaltet Informationen, wie demenziell veränderte Menschen denken und handeln, wie man Anzeichen von demenziellem Verhalten erkennt und praktische Tipps, wie man mit dem Betroffenen angemessen umgeht. „Wir bringen den Teilnehmern bei, wie sie auffälliges Verhalten richtig deuten und einordnen können, zeigen ihnen Kommunikationsmöglichkeiten und -formen im Umgang mit demenziell erkrankten Menschen auf und informieren sie über bestehende Hilfsnetzwerke“, so Monika Heinz. „Übergeordnetes Ziel des Projekts ist, dass Betroffene weiterhin am öffentlichen Leben in der Gesellschaft teilnehmen können und damit eine Steigerung ihrer Lebensqualität erreichen.“

Die Schulungen finden als Tagesveranstaltungen statt und werden in Form von jährlichen hessenweiten Netzwerktreffen mit Schulungseinheit regelmäßig vertieft.

Im Rahmen der Projektförderung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration im Jahr 2019 war die erste Schulung an neuen Standoten sowie eine Schulung der bereits bestehenden Standorte für die Teilnehmer kostenfrei.

Viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zudem so genannte Inhouse-Schulungen an, deren Kosten sie selbst tragen.


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