„Seelsorge in dieser besonderen Fastenzeit leben“

Die Verbreitung des Corona-Virus in Deutschland zu verlangsamen, Infektionsketten zu durchbrechen und Erkrankte erfolgreich zu behandeln, ist das Ziel der Gesundheitsbehörden in Stadt und Land. Die konsequente Einhaltung des Kontaktverbots – auch „Social Distancing“ genannt – ist dieser Tage oberstes Gebot.

Seelsorge in Zeiten des Kontaktverbots

„Vor einigen Wochen noch hätte sich keiner vorstellen können, welche Form diese Fastenzeit annehmen würde. Die derzeitige Situation hält uns davon ab, die tägliche Messe miteinander zu feiern, sie hält uns von Besuchen in den Familien, vom Unterricht oder vom Arbeitsplatz fern“, fasst Dompfarrer Gereon Rehberg, Diözesanseelsorger der Malteser im Bistum Limburg, die aktuelle Lage zusammen.

Der Leitsatz der Malteser lautet „Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“ – nicht nur der Wunsch zu helfen eint die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auch das Gebet gehört dazu. „Als Diözesanseelsorger bin ich an der Seite der Helfenden, die täglich ihre Arbeit verrichten, unabhängig davon, in welchem Bereich sie arbeiten“, so der Seelsorger. „Es ist ja nicht so, als würden wir mit dem Beten generell aufhören, nur weil wir dies derzeit nicht öffentlich gemeinsam tun können. Vieles ist jetzt möglich und es gibt viele Initiativen“, macht Dompfarrer Rehberg Mut.

Seelsorgerinnen und Seelsorger haben offenes Ohr

„Für jede Gliederung, Dienststelle und Wache haben wir Seelsorgerinnen und Seelsorger gefunden, die jederzeit für Mitarbeitende und ehrenamtlich Helfende zur Verfügung stehen. Wer das Angebot nutzen möchte, kann sich entweder direkt an die Diözesangeschäftsstelle wenden oder sich über einen Messengerdienst melden - es genügt die Nennung des Ortes und eine Kontaktmöglichkeit per Telefon, damit sich die jeweilige Seelsorgerin bzw. der Seelsorger in Verbindung setzen kann“, erläutert Michael Raab, stellvertretender Geschäftsführer der Diözesangeschäftsstelle der Malteser im Bistum Limburg, das Vorgehen.

Geistige Verbindung, Kerzen im Fenster, Videobotschaften

Das Internet macht es möglich, auf virtuellem Wege die heilige Messe zu feiern oder Gebete zu teilen. Aber auch der spirituelle Weg gibt vielen Menschen Trost. „Täglich feiere ich die heilige Messe für die Menschen und ihre Anliegen und lade sie ein, sich geistig damit zu verbinden“, gibt Dompfarrer Rehberg denjenigen mit auf den Weg, die kein Internet haben oder sich durch digitale Medien weniger angesprochen fühlen. „Die Kirche kennt und pflegt schon immer die Intention tiefer geistlicher Verbundenheit auch über räumliche Entfernungen hinweg.“

Zudem lädt in vielen Gemeinden ein abendliches Glockengeläut zu einem Augenblick des gemeinsamen Gebets ein. In Limburg zum Beispiel ruft um 18.30 Uhr im Dom die Katharina Kasper Glocke, die im vergangenen Oktober geweiht wurde, zum Gebet. Ebenso seien alle herzlich eingeladen, um 19.30 Uhr eine Kerze im Fenster zu entzünden im Rahmen der Aktion „Licht der Hoffnung“, fährt der Malteser Seelsorger fort. Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Lösungen.

Gemeinschaft erleben in einer besonderen Fastenzeit

Mit einem Grußwort in digitaler Form hat Dompfarrer Rehberg den Helfenden Maltesern Mut und Zuversicht übermittelt. „In dieser so besonderen Fastenzeit, die sicher noch mehr als sonst eine ‚Zeit der Gnade‘ (2 Kor 6,2) ist, wünsche ich allen Mitarbeitenden einen guten Weg auf Ostern hin. Auch wenn wir das Osterfest – so wie es aussieht – äußerlich nicht gemeinsam feiern dürfen, können wir gewiss sein, dass der Herr auferstanden ist und uns den Zugang zum Heil öffnet. Wir können gewiss sein: ‚Ich habe die Welt besiegt!‘ (Joh 16,33).“

Die heilige Messe feiern und beten in Zeiten des Kontaktverbots

 

Es gibt im Internet viele Möglichkeiten, täglich die heilige Messe mit zu feiern. Auch aus dem Bischofshaus in Limburg wird jeden Tag um 18.00 Uhr und sonntags um 10.00 Uhr die heilige Messe übertragen: https://bistumlimburg.de/beitrag/online-mitfeiern/

EWTN, K-TV, Domradio und viele mehr bieten den ganzen Tag über viele Möglichkeiten zur heiligen Messe und zum Gebet:


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