Katastrophenschutz für Kids

Ausgerüstet mit anschaulichem Schutzmaterial verfolgte die Klasse konzentriert die Ausführungen der Malteser Ausbilder rund um das Thema Katastrophe und Notfallvorsorge. (Foto: Malteser) Bild 2: Zu zweit übten die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel das Anlegen von Verbänden. (Foto: Malteser)
Zu zweit übten die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel das Anlegen von Verbänden. (Foto: Malteser)

Grafing. Was ist eigentlich eine Katastrophe? Damit beschäftigte sich die Klasse 6 a der Georg-Huber-Mittelschule an zwei Schultagen auf sehr anschauliche Weise und lernte so die Bedeutung von Notfallvorsorge und Katastrophenhilfe in Deutschland kennen. Auch lebensrettende Maßnahmen der Ersten Hilfe kamen in dem Kurs mit dem sperrigen Titel „Ausbildung Erste Hilfe mit Selbstschutzinhalten“ nicht zu kurz.

Gespannt erwarteten die 20 Schüler mit ihrer Klassenleitung Christina Müller am ersten Kurstag die Ausbilder vom Malteser Hilfsdienst. Felix Höpfl, Leiter Ausbildung Malteser Bayern Thüringen, und Martin Thomas, Erste Hilfe-Ausbilder aus Zorneding, konnten den Kurs trotz Corona-Hygienemaßnahmen mit vielseitigen Methoden für die Kinder interessant gestalten: Kärtchentisch, Gruppenpuzzle und weitere kooperative Methoden wie Think-Pair-Share sorgten für Abwechslung. Die Methoden wurden Corona-bedingt ohne Durchmischung von Schülergruppen umgesetzt. „Es war für mich eine sehr motivierende Erfahrung zu sehen, mit wieviel Begeisterung und Einsatz sich die Schülerinnen und Schüler mit Themen der Sicherheit auseinandersetzten“, berichtete Felix Höpfl.

Für die Malteser fand damit deutschlandweit die erste Umsetzung eines neuen Kurskonzeptes statt. Der neuartige Kurs beruht auf einem neuen Rahmenkonzept „Ausbildung Erste Hilfe mit Selbstschutzinhalten“ des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. In sechs Unterrichtseinheiten sollen Schüler an Themen der Notfallvorsorge herangeführt werden. Dabei geht es sowohl um die persönliche familiäre Notfallvorsorge als auch um das allgemeine Verhalten im Katastrophenfall und Informationen zu den relevanten Institutionen. Die großen Hilfsorganisationen haben im vergangenen Jahr die Vorgaben des Rahmenkonzeptes in kindgerechter Didaktik aufbereitet und um Erste Hilfe-Themen ergänzt. Die Teilnahme an dem erweiterten, zwei Mal sechs Unterrichtseinheiten umfassenden Kurs wird auch als Nachweis der Erste Hilfe-Kenntnisse gemäß Fahrerlaubnisverordnung anerkannt.

Mit der Premiere in Grafing ist Höpfl mehr als zufrieden. „Diese Premiere wurde, wie immer bei neuen Kursen, von zwei Dozenten durchgeführt, um Rückmeldungen strukturiert erfassen und Erfahrungen teilen zu können“, erklärte er. Leider konnte der zweite Kurs für die Klasse 6b noch nicht stattfinden, da die Schüler zum vereinbarten Zeitpunkt erneut im Homeschooling waren. Der Kurs soll so bald wie möglich nachgeholt werden.

Nach der erfolgreichen Premiere werden die Kurse nun von den Hilfsorganisationen für weiterführende Schulen angeboten – mit oder ohne Erste Hilfe-Ergänzung. „Wir freuen uns auf diese Chance Wissen zu vermitteln, Schüler zu begeistern und für das Ehrenamt zu motivieren“, so Höpfl. Interessierte Schulen können sich an die Hilfsorganisationen vor Ort oder unter Telefon 089-436080 an Felix Höpfl wenden.

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