Wenige freie Plätze in neuer Schulung für Besuchsdienst mit Hund im Berchtesgadener Land

Ein Hund sitz auf dem Schoß einer älteren Frau, daneben eine Malteser Helferin und eine weitere Frau.
Susann Winkler (li.), Leitung Soziale Betreuung im Seniorenzentrum „Insula“ in Bischofswiesen, freut sich mit einer Bewohnerin über den Besuch von Malteser Helferin Daniela und ihrer Hündin. (Foto: Malteser BGL)
Umringt von Senioren auf Stühlen und Rollstühlen liegt ein Hund neben einer knienden Malteser Helferin.
Gemeinam mit ihrer Hündin Zoé besucht Saskia von den Maltesern im Berchtesgadener Land regelmäßig ältere Menschen im Seniorenzentrum "Insula" in Bischofswiesen. (Foto: Malteser BGL)

Bad Reichenhall/Berchtesgadener Land. Vor etwa fünf Jahren haben die Malteser ihren Besuchsdienst mit Hund aufgebaut – eine echte Erfolgsgeschichte. Inzwischen besuchen 18 Hunde mit Frauchen oder Herrchen als geprüftes Team regelmäßig ältere Menschen in mehreren Heimen. Dabei ist die Nachfrage noch weitaus größer. Deshalb starten die Malteser im März mit der Ausbildung weiterer zehn Teams. „Acht Ausbildungsplätze sind bereits vergeben“, freut sich der Kreisbeauftragte der Malteser im Berchtesgadener Land, Josef Hinterschnaiter. Für die verbleibenden Plätze suchen die Malteser noch interessierte und engagierte Menschen mit geeigneten Hunden. Die Ausbildung startet mit einem Eignungstest für die Hunde am Samstag, dem 18.03.2023.

Die Malteser Teams besuchen derzeit regelmäßig Menschen im SeniorenWohnen BRK Kirchberg / Bad Reichenhall, im Vivaldo Haus St. Laurentius in Piding, in der Senioreneinrichtung „Insula“ in Bischofswiesen und in der AWO in Freilassing. Ziel der Besuche ist es, Freude in den Alltag der Besuchten zu bringen und die Lethargie und Einsamkeit zurückgezogener Menschen zu durchbrechen. Die Begegnung mit den Tieren berührt gleichermaßen Körper, Geist und Seele. Wenn die älteren Menschen die Hunde berühren, mit ihnen Ballspielen oder auch mit den Hundeführern ins Gespräch kommen, wächst Vertrauen und sie werden angeregt, wieder mehr zu kommunizieren und sich zu bewegen.

Für diese erfüllende, aber auch anspruchsvolle Aufgabe bilden die Malteser ihre Ehrenamtlichen sorgfältig aus. Die Ausbildung umfasst etwa 70 Unterrichtsstunden in einem Zeitraum von rund sechs Monaten. Dabei werden Mensch und Hund auch mit den möglichen Schwierigkeiten konfrontiert, damit es nicht zu einer Überforderung kommt.

Nach der Ausbildung sollten die Interessenten bereit sein, mindestens zwei Besuche monatlich durchzuführen. „Bei ihren Besuchen werden die Teams für die zeitaufwendige Ausbildung belohnt“, verspricht Hinterschnaiter. Die Freude und Dankbarkeit der Menschen entschädige für die eingesetzte Zeit.

Wer sich für dieses Ehrenamt interessiert, kann sich unter www.malteser-bgl.de weiter informieren und per E-Mail an ehrenamt.bgl@malteser.org mit den Verantwortlichen Kontakt aufnehmen.

Die Ausbildung und Ausstattung der Besuchshundeteams wird aus Spenden und Fördermitgliedschaftsbeiträgen finanziert. Wer die Arbeit der Ehrenamtlichen unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende an Malteser Hilfsdienst e.V. Berchtesgadener Land, IBAN DE34 3706 0120 1201 2136 45 tun oder sich unter https://www.malteser-bistum-muenchen.de/hauptmenue/foerdermitglied-werden.html über eine langfristige Förderung informieren.

Hintergrund: Ausbildung für den Besuchsdienst mit Hund der Malteser

Die Ausbildung für die Hundeführer besteht aus acht Modulen, die in Gruppenabenden, aber teilweise auch online absolviert werden können. Zu den Themen zählen Nähe und Distanz, Kommunikation verbal und nonverbal, Demenz, Umgang mit Sterben, Tod und Trauer. Ein Erste-Hilfe-Kurs und die Sensibilisierung zur Prävention und Intervention sexueller Gewalt sind für alle Malteser verpflichtend.

Die Ausbildung für den Hund umfasst 40 Stunden mit abschließender Prüfung und wird in der Hundeschule JDC von Marion Häuserer in Freilassing durchgeführt. Zur Prüfung müssen Mensch und Hund unter anderem Leinenführigkeit zeigen und der Hund soll auf ungewohnte Bewegungsmuster fremder Personen wie Humpeln oder Schreien sowie auf merkwürdige Gegenstände oder ungewohnte Situationen wie das Versprühen von Desinfektionsmittel ruhig reagieren. Außerdem muss er Futter widerstehen können und auch beim Spielen auf den Ruf des Hundeführers reagieren.

 


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