25 Jahre Begleitung Schwerkranker und sterbender Menschen

Yvonne Bär (rechts) leitet zusammen mit ihrer Stellvertreterin Beate Peters-Dürrschmidt die Malteser Hospizdienste (Foto: Lena Dürrschmidt).

Wenn eine schwere Krankheit oder das Sterben eines geliebten Menschen die gesamte Familie erschüttern, dann können Betroffene schnell und kompetent einfühlsame und professionelle Hilfe von den Maltesern erhalten. Seit nun mehr 25 Jahren bringen ehrenamtliche Hospizhelfende Zeit und Zuwendung ein, lindern Einsamkeit und Ängste, helfen letzte Dinge zu regeln und führen Gespräche. Der Erwachsenenhospizdienst der Malteser wurde im Jahr 1997 gegründet und beschäftigt heute 88 ehrenamtliche  Hospizhelfende, die aktuell 35 Schwerkranke oder sterbende Menschen zu Hause oder in Alten- und Pflegeeinrichtungen begleiten

„Niemand von uns hat damit gerechnet, dass das Jubiläumsjahr ausgerechnet mitten in eine Pandemie fällt“, sagt Yvonne Bär, die seit letztem Jahr die Malteser Hospizdienste leitet.  Nicht nur die Planung der großen Jubiläumsfeier am 24. Juni im Gräfelfinger Bürgerhaus mit geladenen Gästen wird, durch die sich immer wieder ändernden Auflagen erschwert. Viel schwerer wog, wie  nachhaltig Corona die ehrenamtliche Arbeit der Hospizhelfenden mit Schwerkranken und sterbenden Menschen beeinträchtigt hat. „Zu Beginn konnten unsere Helfer wegen strikter Kontaktbeschränkungen ihre zu Betreuenden nicht mehr persönlich besuchen. Also haben wir versucht, wo immer es möglich war, sie telefonisch oder per Brief zu begleiten“, berichtet Beate Peters Dürrschmidt, stellvertretende Leiterin der Hospizdienste und Palliative Care Fachkraft. „Aber das ersetzt natürlich nicht das persönliche Gespräch, bei dem auch mal eine Berührung guttut.“ Und dabei ist die Not so groß. „Viele Menschen sind aus Angst vor Corona in den Rückzug gegangen, das überträgt sich auch auf unsere Patienten“, sagt Yvonne Bär. „Die Not schreit einen an, denn die Bedürftigkeit der Patienten ist riesig, aber die Angst vor einer Ansteckung auch. Wenn die Patienten dann bereit sind für eine hospizliche Begleitung, sind sie sehr erleichtert und heilfroh, so dass wir gemeinsam klären können, was sie brauchen und wie wir sie dabei unterstützen können.“

Dabei gibt es 2022 noch ein zweites Jubiläum zu feiern. Denn in diesem Jahr blicken die Malteser nicht nur auf 25 Jahre Erfahrung in der Hospizarbeit für Erwachsene zurück, seit 15 Jahren begleiten Hospizhelfende auch Familien mit schwerkranken Kindern oder Jugendlichen. Eng eingebunden in Hospiz- und Palliativnetzwerke vermitteln die ambulanten Malteser Hospizdienste bei Bedarf Pflegedienste, ambulante Palliativversorgung, eine Palliativstation oder das nächste Hospiz - immer in enger Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten und Fachkräften. Dabei werden nicht nur die kranken Kinder und ihre Geschwister von ehrenamtlichen Hospizhelfenden unterstützt. Seit 2016 dürfen Hospizdienste auch Kinder in Familien begleiten, in denen ein Erwachsener erkrankt ist. „Weil wir sowohl Ehrenamtliche im Erwachsenenhospizdienst vermitteln, aber auch für Kinder das passende Unterstützungsangebot haben, sind wir Malteser im Großraum München der einzige Hospizdienst, der Familien als ganzes System begleiten kann“, berichtet Yvonne Bär. Unter den Ehrenamtlichen der Malteser gibt es Hospizhelfende, die sowohl eine Ausbildung für den Erwachsenenhospizdienst als auch für den Kinderhospizdienst abgeschlossen haben und damit doppelt qualifiziert sind. „Beide Hospizdienste arbeiten eng zusammen und ein schneller Austausch führt hier zu guten Lösungen für die ganze Familie“, ergänzt Beate Peters-Dürrschmidt.

Der Erwachsenenhospizdienst leitet Ortgruppen im Würmtal und in Gilching. Hospizhelfer begleiten Betroffene im Münchner Westen, im Würmtal und im nördlichen Landkreis Starnberg. Beim Malteser Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst unterstützen aktuell 37 ehrenamtliche Hospizhelfende 27 Familien mit schwerkranken Kindern und Familien in Trauer. Die Malteser Hospizdienste haben ihre Büros in Gräfelfing.  Der Kinder- und Jugendhospizdienst betreut Familien in München-Stadt und im Umland.

Auch für trauernde Menschen bieten die Malteser Hospizdienste unterstützende Angebote. In der von Maltesern fachlich geleitete Gruppe finden Trauernde Hilfe und Austausch, um nach dem Verlust eines geliebten Menschen zu einer Neuorientierung in ihrem Leben zu kommen. Für Trauernde, die nicht mehr mobil sind, bieten die Malteser aufsuchende Begleitung durch geschulte Ehrenamtliche

Wer sich für die Malteser Hospizdienste interessiert oder sich selbst einbringen möchte, kann sich gerne bei Yvonne Bär, Leiterin der  Malteser Hospizdienste melden: Telefon 089-85837988 oder per E-Mail hospizdienst.wuermtal@malteser.org oder hospizdienst.gilching@malteser.org

Mehr Informationen zur den Malteser Hospizdiensten gibt es hier

Die Angebote im Überblick:

| Hospizarbeit und Palliativberatung

| Kinderhospiz- & Familienbegleitung

| Anlaufstelle für Trauernde

| Schulprojekte, Projekte in Firm- und Konfirmandengruppen

| Letzte Hilfe Kurse

| Informationen zu Patientenverfügung etc.

Alle Angebote der Malteser sind unbürokratisch und kostenlos.

 


Zurück zu allen Meldungen