Spatenstich zur Erweiterung des BayZBE

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (4.v.l.) und die Gesellschaftervertreter der Hilfsorganisationen beim symbolischen Spatenstich. Foto: Matthias Balk.

Mit maßgeblicher Förderung des Freistaats Bayern erfolgt ein umfangreicher Ausbau der bisherigen Trainingsflächen des europaweit einmaligen Trainings- und Übungszentrums in der nördlichen Oberpfalz. Zunächst werden für die Realisierung des aktuell anstehenden ersten Bauabschnitts der Erweiterung bis 2026 rund 32 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das Gesamtinvestitionsvolumen der Erweiterung bis zum Jahr 2030 soll über 50 Millionen Euro betragen. Der Freistaat Bayern hat die Errichtung des BayZBE seit 2016 und dessen laufenden Betrieb ab 2019 mit bisher mehr als 10 Millionen Euro gefördert.

Gemeinsam mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann gaben die Gesellschaftervertreter*innen, BRK-Präsidentin Angelika Schorer, Regionalleiter der Malteser Bayern, Franz Graf La Rosée,  Vizepräsident der Johanniter-Unfallhilfe e. V., Alexander Graf von Gneisenau, und der stellvertretende Landesvorsitzende des Arbeiter-Samariter-Bundes, Norbert Tessmer, am 7. Juli 2023 den Startschuss mit einem symbolischen Spatenstich. 

Das BayZBE hat sich in enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsschutz (ARGE BvS) seit seiner Eröffnung im Jahr 2019 als wichtiger Baustein für die gemeinsame organisationsübergreifende Ausbildung im Katastrophenschutz etabliert. Gemeinsam wurde ein umfassendes Konzept für die Erweiterung und damit die zweite Projektphase entwickelt, das den vielfältigen Bedürfnissen der beteiligten Organisationen im Zivil– und Katastrophenschutz gerecht wird. Damit beweist das BayZBE, dass es am Puls der Zeit ist und bleibt, in die Zukunft blickt und diese für die Einsatzkräfte gestalten will – mit bestmöglichen und realistischen Übungsmöglichkeiten. Das Konzept fußt auf einer detailtiefen Bedarfserhebung über alle Organisationen der ARGE BvS hinweg und ermöglicht so eine vielschichtige und interdisziplinäre Nutzung der Erweiterung des BayZBE.

„Das BayZBE ist ein Ort, an dem sich unsere Einsatzkräfte, sowohl hauptamtlich als auch ehrenamtlich, den Herausforderungen des Katastrophenschutzes stellen. Es ist ein Ort, an dem sie ihre Fähigkeiten perfektionieren und sich auf alle Szenarien vorbereiten können“, so BRK-Präsidentin Angelika Schorer im Namen der Gesellschafter der BayZBE gGmbH. 

Mit einer Fläche von zukünftig über 27.000 Quadratmetern – also fast so groß wie vier Fußballfelder – bietet das BayZBE Schulungsbereiche, Trainingsmöglichkeiten, Verwaltungseinrichtungen und Innovationsbereiche. Die bestehende Halle wird zu einem multifunktional nutzbaren Indoor-Trainingshaus ertüchtigt, in dem z. B. Szenarien in Pflegestationen oder Kindergärten, aber auch eine Übergabe in einer klinischen Umgebung stattfinden kann. Da der Schwerpunkt im BayZBE immer auf den besonderen Herausforderungen nicht alltäglicher Einsatzlagen liegt, wie z. B. einem Einsatz in zerstörter Infrastruktur oder in einem Zug, werden Trainingsareale geschaffen, die diese Themen simulieren. Zukünftig wird es im BayZBE Übungsareale geben, die den Teilabschnitt einer Autobahn oder einen entgleisten Zug abbilden. So können Einsätze noch realitätsgetreuer trainiert werden. 

„Beim heutigen Spatenstich erinnern wir uns daran, dass wir nicht nur Gebäude oder Trainingsflächen errichten. Wir gestalten eine Zukunft, in der unsere Reaktion auf Katastrophen schnell, effizient und mitfühlend ist. Mein herzlicher Dank gilt dem Freistaat Bayern sowie dem Bayerischen Innenministerium für die großzügige finanzielle Unterstützung für das BayZBE und das unbeirrte Engagement für dieses Zentrum“, bekräftigt Schorer.

Franz Graf La Rosée, Regionalleiter der Malteser in Bayern: „Die große Zahl der Einsätze, bedingt durch Naturkatastrophen, aber auch Terrorlagen, zeigt uns, wie wichtig ein Trainingszentrum wie das BayZBE ist. Man kann sich nicht auf alle Eventualitäten vorbereiten. Aber man kann sich bestmöglich, praxis- und realitätsnah vorbereiten, um sich dann den Herausforderungen unserer Zeit zu stellen. Mit der Erweiterung des BayZBE geht auch unser Katastrophen- und Bevölkerungsschutz den nächsten Schritt, um im Einsatzfall geschult und gewohnt professionell den Menschen helfen zu können.“

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann: „Wir sind stolz auf unser europaweit einzigartiges Trainings- und Simulationszentrum. Das BayZBE bietet mit seinen hervorragenden Ausbildungs- und Fortbildungsangeboten optimale Bedingungen für unsere bayerischen Einsatzkräfte aller Einsatz- und Hilfsorganisationen. Gute Ausbildung und regelmäßiges Üben sind nötig, um auch bei außergewöhnlichen Einsatzlagen routiniert und fokussiert vorgehen zu können. Das BayZBE steht hier für eine hohe Professionalität und Qualität des Katastrophenschutzes. Auch dank des hohen ehrenamtlichen Engagements und Leistungsniveaus der Kräfte. Ein gut aufgestellter und starker Katastrophenschutz ist der Bayerischen Staatsregierung ein echtes Herzensanliegen. Wir haben daher das BayZBE von Anfang an nicht nur mit finanziellen Mitteln kräftig unterstützt.“

Über das BayZBE: 
Am 6. August 2019 wurde die BayZBE gGmbH als Betreibergesellschaft des Bayerischen Roten Kreuzes (57 %), des Malteser Hilfsdienst (21 %), der Johanniter Unfallhilfe (11 %) und des Arbeiter-Samariter-Bunds (11%) gegründet und betreibt seither erfolgreich das BayZBE. In diesem Zentrum werden primär Einsatz- und Führungskräfte aller Blaulichtorganisationen für besondere Einsatzszenarien wie beispielsweise Terror- oder Amoklagen mit modernsten Techniken und Simulationsanlagen geschult, es stehtaber auch allen anderen Blaulichtorganisationen zu Trainingszwecken offen . Nun wird das Zentrum um Schulungs-, Trainings-, Verwaltungs- und Innovationsbereiche auf über 27.000 Quadratmeter erweitert.
 


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