Historische Momente bei den Passauer Maltesern

Alfred und Evelyn Friedl (v.r.), Sandra Lehné, Evelyn Friedls Schwester Barbara Seemann, Luca Höfler und Manuel Weber nach der Ankunft in Bad Neustadt. Foto: Malteser.

Passau. Man kann mit Fug und Recht von einem historischen Ereignis bei den Passauer Maltesern sprechen: Kürzlich war der Herzenswunsch-Krankenwagen, der die letzten Wünsche von Menschen erfüllt, die nicht mehr lange zu leben haben, zu ersten Mal im Einsatz.

„Wir erfüllten Evelyn Friedl ihren letzten, großen Herzenswunsch und fuhren sie von Passau in ihre Heimat Bad Neustadt an der Saale“, berichtet Manuel Weber, der die Fahrt zusammen mit Sandra Lehné und Luca Höfler durchführte. Es war für alle Beteiligten sehr emotional: „Für uns alle war es ein aufregendes Erlebnis. Zum einen war es ganz toll, den ersten gemeinsamen Herzenswunsch-Einsatz zusammen als Malteser zu bewältigen. Und dann die Vorfreude und Fröhlichkeit, die die Patientin und ihre Schwester uns schon in der Früh bei der Abholung entgegenbrachten“, so Manuel Weber. Die Fahrt verlief vollkommen reibungslos, trotz Ferienbeginns gab es keine nennenswerten Störungen, das Wetter passte und auch der Patientin ging es gut.

„Bei unserer Ankunft wurden wir schon sehnsüchtig erwartet und mit einem Kaffee auf der Terrasse herzlich empfangen. Alle waren sehr glücklich und die ein oder andere Träne bei fast allen Angehörigen unvermeidlich. Wir waren alle drei sehr stolz, als Malteser diesen Wunsch erfüllen zu können und sind sehr motiviert, auch in Zukunft Menschen, die im Sterben liegen, ihren letzten Herzenswunsch, den sie aus eigener Kraft oder eigenen Mitteln nicht mehr stemmen können, zu erfüllen“, erzählt  Manuel Weber weiter. Zum Schluss gab es für die drei Malteser sogar noch ein Abschiedsbusserl auf die Wange.

Alle Drei waren sehr bewegt von den Szenen, die sich an diesem Tag abgespielt haben. So sagt etwa Sandra Lehné, dass sie besonders beeindruckt war von der „wahnsinnigen Freude“ aller Anwesenden. Manuel Weber ergänzt: „Die allgemein gute Stimmung und die ansteckende Fröhlichkeit auf einer doch sehr langen Fahrt waren überwältigend. Es war eine neue, aber unglaublich schöne Erfahrung, als erste Besatzung gemeinsam auf dem Herzenswunsch-Krankenwagen ehrenamtlich einen so großen Wunsch zu erfüllen.“

Genau eine Woche später machten sich Sandra Lehné und Manuel Weber wieder auf den rund 400 Kilometer weiten Weg, um Evelyn Friedl zurück nach Passau zu bringen. „Die Fahrt ist wieder optimal verlaufen, wir kamen aufgrund des Verkehrs zwar etwas verspätet an, aber das hat die tolle Stimmung an Bord nicht beeinflusst. Sandra und ich waren genauso glücklich wie die Familie, dass wir uns wiedergesehen haben“, berichtet Manuel Weber von dieser Fahrt.

Anstatt Tränen, dass die schöne Zeit vorbei ist, hätten sich alle auf das Wiedersehen mit den Maltesern und die Heimfahrt gefreut. „Wir konnten die erste Herzenswunsch-Krankenwagen-Fahrt mit durch und durch wunderbar positiven Erinnerungen abschließen. Sobald der nächste Einsatz ansteht, werden wir vorne mit dabei sein, dass haben wir jetzt schon festgelegt“, bekräftigt Manuel Weber.

Im Namen ihrer Schwester und aller Angehörigen hat sich Barbara Seemann zwischenzeitlich noch einmal bei den Maltesern bedankt: „Die Fahrten hin und zurück waren auch Dank der Begleitpersonen, Ehrenamtliche der Malteser, für meine Schwester sehr angenehm. Sie hat sich sehr gut betreut und aufgehoben gefühlt und es wurde sofort eine tolle Vertrauensbasis aufgebaut.“

Die Tage zuhause seien für ihre Schwester zwar anstrengend gewesen, aber die Heimat, Freunde und Verwandte noch einmal zu sehen, hätten ihr sehr gut getan. „Dies wäre ohne die Malteser nicht möglich gewesen. Unser Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie haben in kurzer Zeit die Fahrt möglich gemacht und damit meine Schwester sehr glücklich. Wir werden dies nie vergessen und denken mit Dank auch an die Spender, die solche Fahrten möglich machen.“


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