Besuch aus Berlin hatten kürzlich die Siegerländer Malteser. Der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Volkmar Klein hat sich über die ehren- und hauptamtlichen Dienste der Malteser in Siegen-Wittgenstein informiert. Hintergrund für den Infobesuch war Kleins berufliche Beschäftigung mit dem Thema Entwicklungszusammenarbeit, das ihn kürzlich auch mit dem Generalsekretär des Hilfswerks Malteser International zusammengebracht hat. „Malteser leisten nicht nur weltweit, sondern vor allem auch in Siegen-Wittgenstein wichtige Arbeit“, sagt Klein. „Daher ist es mir wichtig, hier vor Ort miteinander im Gespräch zu sein.“
Daraufhin nahm er Kontakt zum Kreisbeauftragten der Malteser, Reinhard Biehl, auf. Bei einem über zweistündigen Treffen in der Dienststelle Südwestfalen in Netphen ließ sich Klein dann nicht nur die Dienste, Aufgaben und Strukturen erläutern, sondern auch die besonderen Anforderungen für den Hilfsdienst aufgrund der Pandemie: Viele hauptamtliche Mitarbeiter mussten in Kurzarbeit geschickt werden. Da über Monate weder Erste-Hilfe- noch sozialpflegerische Kurse möglich waren (und auch jetzt wieder ausgesetzt sind), fallen Einnahmen weg. Ein paar Zahlen zu den hauptamtlichen Diensten: Der Intensivtransportwagen transportiert jährlich rund 250 Schwerstkranke, der Hausnotruf betreut über 6000 Teilnehmer, der Menüservice fährt monatlich rund 10.000 Essen aus – und hält zusätzlich ständig 1000 Essen für Großschadenslagen im Vorrat.
Auch das Ehrenamt leidet: Die Dienstabende der aktiven Einheit und der Malteser Jugend finden nur digital statt, Schulsanitätsdienst und Besuchsdienst sind ausgesetzt; lediglich die Ambulanz für nicht Krankenversicherte in Siegen konnte ohne Unterbrechung geöffnet bleiben.
"Was kann ich mit nach Berlin nehmen?", fragte Klein zum Abschluss des langen Gesprächs. Reinhard Biehl und der Leiter der Dienststelle Südwestfalen, Christian Bruno, gaben dem Gast vor allem zwei Bitten mit auf den Weg: Die Vorratshaltung von Medizinprodukten und Schutzausrüstung für pandemische Lagen muss verbessert werden. Außerdem sollten Bund und Länder den Zivil- und Katastrophenschutz permanent weiterentwickeln und an neue Herausforderungen anpassen. (Text: Stefanie Bald)