Nachgefragt: Was Sie schon immer zum Thema Corona wissen wollten...

Prof. Dr. med. Martin Kohlhäufl
Prof. Dr. med. Martin Kohlhäufl

Stuttgart. In seiner Praxis für Lungen- und Bronchialheilkunde im Zentrum von Leonberg bietet Prof. Dr. med. Martin Kohlhäufl gemeinsam mit seinem Team seit Januar 2018 Beratung, Diagnostik und Therapie von höchster medizinischer Qualität. Zuvor war der Lungenfacharzt zehn Jahre lang Chefarzt der Klinik Schillerhöhe in Stuttgart und anschließend Ärztlicher Direktor der Lungenfachklinik St. Blasien bei Freiburg. Im Jahr 2010 wurde er zum außerplanmäßigen Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München ernannt. 

1.    Wie wird COVID-19 übertragen? 
Wie andere saisonale Erkältungs- oder Grippeviren wird auch SARS-CoV-2 klassischerweise per Tröpfcheninfektion übertragen. Deshalb heißt es: Abstand halten und Mund-Nasen-Bedeckung tragen. In kleinen Tröpfchen kann sich das Coronavirus verbreiten. Diese Tröpfchen sind beim Niesen oder Husten sichtbar, beim einfachen Sprechen jedoch fürs menschliche Auge kaum zu erkennen. Trägt der Sprechende eine Maske, ist davon überhaupt nichts mehr zu sehen. Wie feucht die Aussprache ist, hängt unter anderem von der Lautstärke und den Lauten (z.B. Zischlaute) ab. Ganz kleine Tröpfchen verdunsten im Bruchteil einer Sekunde. Große Tröpfchen sinken ganz schnell ab und folgen dem Luftstrom nicht. Mit Blick auf mögliche Infektionen sind 30 bis 40 Mikrometer große Tropfen von Bedeutung – die sind etwa halb so dick wie ein menschliches Haar. Das SARS-CoV-2-Virus ist 160 Nanometer groß – in diesen Tröpfchen können sich etwa 100 Viren befinden. Bei einer Temperatur von 20 Grad überdauern Tropfen dieser Größe 20 bis 30 Sekunden. Für die Verdunstung entscheidend ist neben der Temperatur die Luftfeuchtigkeit. Je höher die Luftfeuchtigkeit ist, umso schlechter verdunsten Tropfen. Allgemein kann man sagen: Je heißer und trockener das Klima ist, desto rascher erfolgt die Verdunstung und desto geringer ist das Infektionsrisiko. Luftzug wiederum vertreibt die Tropfen und beschleunigt die Verdunstung. Wie viele von diesen Viren-Partikeln notwendig sind, um sich zu infizieren, ist aktuell noch unklar und abhängig vom Gesundheitsstatus des Empfängers. 

2.    Welche Hygiene- und Schutzmaßnahmen sind aus Ihrer Sicht besonders wichtig und warum?
Bei einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kann man nach aktuellem Wissensstand schon ein bis zwei Tage vor den ersten Symptomen ansteckend sein. Deshalb betont die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) die Abstandsregel und das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen als wichtige Maßnahmen im Rahmen der Corona-Pandemie, bis ein Impfstoff verfügbar ist. Mund-Nase-Bedeckungen sind gerade in öffentlichen Bereichen wichtig, da hier die Abstandsregeln nicht immer leicht einzuhalten sind, z. B. beim Einkaufen oder in Bus und Bahn. Diese Bedeckungen stellen zwar keine nachgewiesene Schutzfunktion für den Träger selbst dar, können bei einer Infektion aber dazu beitragen, das Virus nicht an andere Menschen weiterzugeben. Denn Tröpfchen, die beim Husten, Niesen oder Sprechen entstehen, können dadurch gebremst werden. Zusätzlich wird der Mund-/Nasen-Schleimhautkontakt mit kontaminierten Händen erschwert. Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung fördert das Bewusstsein für einen achtsamen Umgang mit anderen durch Abstandhalten.

3.    Wie lange ist man nach einer Corona-Infektion ansteckend?    
Die so genannte Inkubationszeit, d. h. die Zeit von der Infektion bis zu ersten Symptomen, beträgt maximal 14 Tage. Die so genannte Infektiosität, d. h. die Dauer der Ansteckungsfähigkeit, beginnt schätzungsweise bereits 2,5 Tage vor Symptombeginn und endet vermutlich rund 8 Tage nach Symptombeginn. Sichere Angaben hierzu können derzeit noch nicht gemacht werden. Eine Übertragung von Coronaviren durch infizierte Personen, die noch beschwerdefrei sind oder kaum Symptome zeigen, findet auch in der Inkubationszeit statt.

4.    Wird man nach einer Corona-Infektion eigentlich wieder richtig gesund? 
In Deutschland gelten Infizierte frühestens zehn Tage nach Beginn ihrer Symptome als genesen, wenn sie 48 Stunden lang kein Fieber gehabt haben und seit mehr als 24 Stunden keine weiteren Symptome mehr verspüren...

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Wir Malteser sind in Baden-Württemberg auf vielfältige Weise in die Bewältigung der COVID-19-Pandemie eingebunden. In 26 Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs sind wir derzeit in über 70 Projekten im Einsatz, um den Bedarf an medizinischem und sanitätsdienstlichem Personal zu decken, ältere oder isolierte Menschen zu unterstützen, logistische Leistungen für das Gesundheitssystem zu übernehmen und Menschen in Not auch unter strengen Schutzauflagen sicher und zuverlässig zu helfen: Corona-Hilfen der Malteser in Baden-Württemberg

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