Malteser Kinder- und Jugendhospizdienst: 8 neue ehrenamtliche Familienbegleiter qualifiziert

Malteser Kinder- und Jugendhospizdienst: 8 neue ehrenamtliche Familienbegleiter qualifiziert

Heilbronn. Am Wochenende ging der Vorbereitungskurs der Malteser für neue ehrenamtliche Familienbegleiter zu Ende. Erfolgreich geschult und qualifiziert wurden 4 Männer und 4 Frauen speziell für ihren Einsatz bei Familien mit Kindern, die unter einer fortschreitenden oder Lebenszeit verkürzenden Krankheit leiden. Die Familienbegleiter sind in der Regel einmal wöchentlich für zwei bis drei Stunden im Einsatz, unterstützen die Eltern und Geschwisterkinder und tragen so dazu bei, die Lebensqualität der Familien zu fördern und so lange wie möglich zu erhalten.   

„Ich freue mich wirklich sehr für die Familien, dass wir wieder ganz außergewöhnliche Menschen gefunden haben, die bereit sind, sich dieser herausfordernden Aufgabe zu stellen. Der Bedarf ist groß.  Die Unterstützung ist so wichtig, vor allem, weil wir sehr oft über viele Jahre an der Seite der Kinder oder Jugendlichen bleiben und wir in dieser Zeit ein Vertrauensverhältnis aufbauen. Wir leisten damit ehrenamtliche Präventionsarbeit und tragen zur Stabilisierung der Familien bei.“ sagt Heidi Plöger, Koordinatorin des Malteser Kinder- und Jugendhospizdienstes in Heilbronn.

Der Kinder- und Jugendhospizdienst der Malteser versteht sich nicht als Sterbe-, sondern als Lebensbegleitung – von der Diagnosestellung bis über den Tod hinaus. „Das kann ein sehr langer Zeitraum sein und es steckt viel Beziehungsarbeit darin: Beziehung zum begleiteten Kind, zu den Geschwistern, zu den Eltern und auch zum Team der Familienbegleiter“, betont Plöger. Die ehrenamtlichen Familienbegleiter kümmern sich um die Bedürfnisse der begleiteten Kinder, egal, ob sie selbst, ein Geschwisterkind oder ein Elternteil erkrankt sind oder ob sie um einen verstorbenen Familienangehörigen trauern. Sie spielen und basteln zusammen, machen Ausflüge, unterstützen bei den Hausaufgaben oder organisieren einen Stadtbummel mit Einkehr in einer Eisdiele. „Wir möchten, dass die Kinder am ‚normalen‘ Leben teilhaben können“, erzählt die Malteser Koordinatorin. „Dabei sind die Einsätze unserer Familienbegleiter so unterschiedlich und bunt wie wir Menschen“, so Plöger weiter. „Deshalb ist uns auch die Auswahl des richtigen Familienbegleiters für jedes Kind so wichtig. Denn dieser muss eine gute Beziehung zum Kind aufbauen können und das Kind muss Vertrauen zu seinem Begleiter haben“, macht Plöger deutlich.

Der Qualifizierungskurs für die neuen Familienbegleiter erstreckte sich über vier Wochenenden und fünf Abende, Erste- Hilfe-Kurs am Kind und ein Praktikum. Corona-bedingt fand das Praktikum intern mit Paten aus dem bestehenden Familienbegleiter-Team bei den Hospizfamilien statt. Der Kurs ist für die Teilnehmer kostenlos und wird durch Spendengelder finanziert.

Die Schulung der Familienbegleiter erfolgt nach dem Celler Modell und beinhaltet unter anderem die Auseinandersetzung mit der Haltung als Hospizhelfer und dem Selbstverständnis des Ehrenamts im Hospizbereich. Die eigene Biographie und Motivation werden beleuchtet und der Umgang mit Krankheit, Sterben und Trauer vermittelt. Die besonderen Anforderungen in der Begleitung von Kindern und Jugendlichen werden thematisiert.

Weitere Informationen: Heidi Plöger, Leitung und Koordination des Malteser Kinder- und Jugendhospizdienstes, Telefon: 0157 / 52492406, E-Mail: heidi.ploeger@malteser.org


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