Stuttgart/Freiburg. Karl-Eugen Graf von Neipperg, Diözesanleiter der Malteser in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, und Sabine Würth, Diözesangeschäftsführerin der Malteser in der Erzdiözese Freiburg, gehörten zu den 16 Ausgezeichneten, denen der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Strobl das Bevölkerungsschutz-Ehrenzeichen bei einer Feierstunde am 13. Juli 2021 im Innenministerium in Stuttgart verliehen hat.
„Wir können als Gesellschaft sehr dankbar sein, dass es bei uns ehrenamtliche und hauptamtliche Bevölkerungsschutzkräfte gibt, die uneigennützig und solidarisch im Sinne des Gemeinwohls anpacken, wo Hilfe gebraucht wird. Diese Heldinnen und Helden des Alltags haben mit dazu beigetragen, die Pandemie einzudämmen und ihre Folgen zu lindern“, so Innenminister Thomas Strobl aus Anlass der Verleihung.
Karl-Eugen Graf von Neipperg, Ehren- und Devotionsritter des Souveränen Malteserordens und früherer Kreisbeauftragter der Malteser im Kreis Heilbronn, führt den Malteser Verband in der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit all seinen Aufgaben für die Gesellschaft seit 2002 in der ehrenamtlichen Funktion des Diözesanleiters und unterstützt kontinuierlich alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im Bevölkerungsschutz. Er gilt als Wegbereiter für Ausbildungskonzepte und Initiator von Übungen, trägt maßgeblich zum Aufbau von Einsatzstäben bei und wirkt in allen wichtigen Gremien und Fachbereichen des Bevölkerungsschutzes mit. Ein besonderes Anliegen bei der Weiterentwicklung des Bevölkerungsschutzes ist es ihm, das Ehrenamt zu stärken. So hat er auch die Gespräche mit dem baden-württembergischen Innenministerium über den von den Maltesern vorgeschlagenen freiwilligen „Gesellschaftsdienst im Bevölkerungsschutz“ initiiert und verfolgt und begleitet dieses Anliegen auch weiterhin mit großem Interesse, um auf Basis der Erfahrungen aus der Corona-Pandemie die ehrenamtlichen Einsatzkräfte personell zu stärken. Zudem fördert Graf Neipperg neben seinem Einsatz für die Weiterentwicklung im Rettungsdienst und den Ausbau der Standorte im Krankentransport nachhaltig den Ausbau der Schulsanitätsdienste als Grundlage zur Helfergewinnung für den Bevölkerungsschutz.
Sabine Würth, seit 1999 aktives Mitglied im Malteser Hilfsdienst und seit 2013 Diözesangeschäftsführerin der Malteser in der Erzdiözese Freiburg, setzt sich seit über 20 Jahren unermüdlich für die Belange des Bevölkerungsschutzes ein und begleitet sie mit hohem Verantwortungsbewusstsein. Sie war und ist in den verschiedensten verbandlichen Gremien tätig sowie für den Bevölkerungsschutz und den Rettungsdienst. Darüber hinaus hat sie Ausbildungen zur Rettungssanitäterin, zur Auditorin für das Qualitätsmanagement im Rettungsdienst und zur Sanitätshelferin erfolgreich abgeschlossen und sich Qualifizierungen für die ehrenamtlichen sozialen Dienste erworben. In ihrer früheren Funktion als Bezirksgeschäftsführerin im Ostalbkreis war sie maßgeblich am Aufbau der dortigen Einsatzeinheit beteiligt, so dass die Malteser in der Flüchtlingskrise und in der Corona-Pandemie auf effizient ausgestattete und ausgebildete ehrenamtliche Kräfte zurückgreifen konnten. In ihrer Zeit als Diözesangeschäftsführerin hat sie sich im gleichen Maße für die Katastrophenschutzeinheiten im Bereich der Erzdiözese eingesetzt. Auch die Erweiterungen in der Rettungsdienstvorhaltung wurden und werden von ihr mit besonderem Interesse verfolgt und entsprechend veranlasst. Hervorzuheben ist weiterhin ihr Engagement bei Aufbau und Ausbildung von Einheiten der Psychosozialen Notfallversorgung und bei der Malteser Jugend, um so frühzeitig für Nachwuchskräfte im Bevölkerungsschutz zu sorgen.
Malteser im Bevölkerungsschutz – eine Säule der Gesellschaft
In Baden-Württemberg stehen in 17 Stadt- und Landkreisen rund 900 Helferinnen und Helfer in Einsatzeinheiten in Bereitschaft, die bei größeren Schadenslagen zum Schutz der Bevölkerung eingesetzt werden können. Hinzu kommen weitere Einsatzkräfte, die sich in Malteser Schnelleinsatzgruppen oder als First Responder zur Verfügung halten. Die Malteser wirken mit ihren ehrenamtlichen Einsatzkräften im Rahmen der öffentlichen Gefahrenabwehr im Katastrophenschutz der Länder und des Bundes mit. Die Helferinnen und Helfer sind zur Stelle, wenn die Kräfte des Rettungsdienstes und der Feuerwehr nicht ausreichen. Bund und Länder unterstützen die Arbeit im Zivil- und Katastrophenschutz materiell und fördern die Einsatzfähigkeit mit einem finanziellen Beitrag. Zusammen mit den Behörden bilden die Malteser eine bewährte Partnerschaft zum Schutz der Bevölkerung bei außergewöhnlichen Ereignissen.
Bevölkerungsschutz-Ehrenzeichen
Menschen, die sich für den Bevölkerungsschutz ganz besonders verdient gemacht haben und anderen damit ein Beispiel geben, ehrt das Innenministerium des Landes Baden-Württemberg einmal jährlich mit dem Bevölkerungsschutz-Ehrenzeichen. Die Verleihung und Aushändigung der Ehrungen für das Jahr 2020 konnte wegen der Corona-Pandemie nicht wie geplant erfolgen. Dies wurde nun bei einer Feierstunde am 13. Juli 2021 in Stuttgart nachgeholt.