Fasten lindert Schmerzen, hellt die Psyche auf und bremst Entzündungsprozesse. Schon kleine Schritte führen zu mehr Wohlbefinden und Gesundheit. Dr. Rainer Matejka, Fastenexperte und Chefarzt der Malteser Klinik von Weckbecker in Bad Brückenau, gibt Tipps für den Alltag:
1. Breakfast oder Dinner Cancelling - Die leichteste Version des Intervallfastens
Schon nach 13 bis 16 Stunden Nahrungsverzicht verstärkt der Körper Selbstreinigungs- und
-reparaturprozesse. Verbrauchte Zellbestandteile und fehlerhafte Eiweiße werden vermehrt abgebaut. Entzündungsprozesse und überschießende Immunreaktionen lassen nach. Zivilisationserkrankungen wie Diabetes Typ II, Herzrisikofaktoren, rheumatische Erkrankungen bessern sich oder entstehen erst gar nicht. Nebenbei ermöglicht das Intervallfasten oft einen guten Einstieg in die Gewichtsregulation. Aber vor allem: die Vitalität und geistige Frische nehmen zu. Der Weg dahin: Lassen Sie einfach Frühstück oder Abendessen aus und trinken Sie stattdessen nur Kräutertee, eventuell mit etwas Honig gesüßt.
2. Einmal pro Woche einen Entlastungstag
Entlasten Sie den Organismus wohltuend durch leichte Kost. Legen Sie einen Gemüse-, Reis- oder Kartoffeltag ein. Trinken Sie dazu reichlich Wasser und Kräutertees.
Generell gilt: Bei bestehenden chronischen Erkrankungen, insbesondere Herzerkrankungen, vorab den Arzt fragen.
3. “Medienfasten” - Wenigstens für eine Stunde am Tag für niemanden erreichbar sein!
Schalten Sie für diese eine Stunde ihr Smartphone aus, lesen Sie keine News und Posts, fliehen Sie vor jedem Bildschirm! Vielleicht gibt es im ersten Moment ein “Entzugsgefühl”, dann aber setzt eine angenehme Ruhe ein. Lesen Sie in dieser Zeit ein Buch, unternehmen einen kleinen Spaziergang, handwerken oder handarbeiten Sie. Nach einiger Zeit werden Sie diese Ruhe-Oase im Alltag lieben.
4. Gönnen sie sich 30 Minuten Bewegung pro Tag!
Kommen Sie einmal am Tag ins Schwitzen! Sie können Sport treiben, aber auch Alltagsbewegung machen fit: Treppensteigen, mit dem Rad zur Arbeit, Gartenarbeit sind nur einige Möglichkeiten für mehr Wohlbefinden, Energie und besseren Schlaf.
5. Kneipp in der Dusche - gegen Infekte und depressive Stimmung
Der aufsteigende Ganzkörperguss nach Kneipp macht nachweislich fröhlich, stressresistent und verhindert Erkältungen. Nach der warmen Dusche beginnen Sie auf der “herzfernen”, rechten Seite an Bein und Arm mit einem angenehm kalten Guss, dann weiter mit linkem Bein und Arm. Es folgt der Bauch im Uhrzeigersinn, dann das Gesicht, schließlich der Rücken. Ein wunderbares Ritual, dass Sie gut gelaunt und mit rosiger Haut in den Tag starten lässt!
6. „Waldbaden“ - Natur erleben und die Gesundheit fördern
Gönnen Sie sich einen stundenlangen Waldspaziergang! In Japan nennt man es “Shinrin yoku”. Dort haben Wissenschaftler herausgefunden: Stresshormone sinken ab, das Immunsystem profitiert und wahrscheinlich entsteht sogar ein Antikrebseffekt! Wichtig ist: Der Waldaufenthalt sollte eher entspannt als sportlich sein.
Dr. med. Rainer Matejka - Ärztlicher Leiter der Malteser Klinik von Weckbecker, Bad Brückenau. Facharzt für Allgemeinmedizin, Zusatzbezeichnung: Naturheilverfahren, Akupunktur, Fastenarzt, Experte für biologische Medizin.
Die Malteser Klinik von Weckbecker ist eine Fachklinik für Integrative Medizin und Naturheilverfahren mit den Schwerpunkten Heilfasten und Ernährung, Physio- und Kneipptherapie sowie Spiritualität, Achtsamkeit und Lebensberatung.