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13. Mai: Christi Himmelfahrt

Wenn der Hanns zur Schule ging,
Stets sein Blick am Himmel hing.
Nach den Dächern, Wolken, Schwalben
Schaut er aufwärts, allenthalben:
Vor die eignen Füße dicht,
Ja, da sah der Bursche nicht
Also dass ein jeder ruft:
„Seht den Hanns Guck-in-die-Luft!“

(aus: Heinrich Hoffmann, Struwwelpeter (seit 1845)

Zugegeben, der Struwwelpeter ist in die Jahre und in die Kritik gekommen. Und doch: Der Hanns, der immer in die Luft guckt, ist vielleicht ein ganz gutes Bild für uns heute. Denn mit dem Blick in die Luft hat auch das zu tun, was die christlichen Kirchen am 40. Tag von Ostern feiern, nicht den Vatertag, sondern das Fest Christi Himmelfahrt, das Fest der Rückkehr des Gottessohnes zu seinem Vater im Himmel, wie es im Lukasevangelium und in der Apostelgeschichte beschrieben wird: …und es geschah, während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben (Lk 24,51) …und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken. Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten… (Apg 1,9-10).

Die göttliche pädagogische Lehre folgt auf dem Fuß: …was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? (Apg 1,11) Hey, nicht in die Luft starren – sagen die Männer in weißen Gewändern (Apg 1,10). Ihr wisst doch, worum es Jesus ging: Hier und Heute seine Botschaft leben und weitergeben. Am gerade vergangenen Sonntag wurde es uns noch einmal auf den Punkt gebracht: Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe (Joh 15,12). 

Autor: Pfarrer Ignatius Löckemann, Stv. Diözesanleiter und Diözesanseelsorger Malteser Hilfsdienst e.V. Diözese Mainz


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