Limburg/Bistum Limburg. Frost, Eis und Schnee – die Witterungsbedingungen im Winter sind eine Herausforderung für alle Verkehrsteilnehmer und die Erste Hilfe. Zum einen kann die Erreichbarkeit eines Unfallopfers durch Straßenverhältnisse mit Schnee und Eis erschwert sein. Zum anderen droht am Unfallort schnell die Gefahr einer Auskühlung.
Wärmeerhalt ist lebenswichtig
Der Malteser Hilfsdienst appelliert bei Erste-Hilfe-Maßnahmen im Winter: Unbedingt auf den Wärmeerhalt achten, denn der menschliche Körper benötigt eine Kerntemperatur von 37 Grad, um gut zu funktionieren. „Bereits wenige Minuten mit nasser Kleidung auf eiskaltem Boden gefährden die Wärmesituation der notfallbetroffenen Person“, erklärt Jürgen Briegel, Referent Ausbildung bei den Maltesern im Bistum Limburg. Dabei kann einer Auskühlung ganz einfach entgegengewirkt werden: „Eine Rettungsdecke ist ein sehr einfach zu handhabendes und wirksames Werkzeug der Ersten Hilfe und sollte in jedem Verbandskasten enthalten sein und passt auch in die Handtasche“, so Briegel. „Jede und jeder von uns kann als Verkehrsteilnehmer jederzeit in die Situation kommen, die oder der Erste an einem Unfallort zu sein. Dann sind wir dazu verpflichtet, Erste Hilfe zu leisten.“
Notrufnummer 112 wählen und Erste Hilfe leisten
Die Rettung ruft man bei Bedarf über die Notrufnummer 112. Bis diese eintrifft, hilft die Rettungsdecke, eine verunfallte Person warm zu halten. „Die Rettungsdecke ist eine dünne Folie mit einer goldenen und einer silbernen Seite“, erläutert Briegel. „Original verpackt ist die Decke auf ein Rechteck von nur wenigen Zentimetern gefaltet und somit leicht zu transportieren.“ Wie aber wendet man die Folie richtig an?
„Zum Wärmeerhalt wird die goldene Seite nach außen um den Verunfallten gelegt“, so der Fachmann. „Es ist dabei nicht ausreichend, den Patienten zuzudecken, die Rettungsdecke muss auch unter den Patienten.“
Bei Kälte ist die Goldseite außen, bei Hitze die Silberseite
Im Erste-Hilfe-Kurs der Malteser lernt man, wie die Rettungsdecke richtig anzuwenden ist: Bei Kälte ist die Goldseite außen, bei Hitze die Silberseite, in Form eines aufgespannten Sonnenschutzes, der hilft, vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Mit dieser einfachen Maßnahme kann die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes gut überbrückt werden. Bei Kälte wird durch den Wärmeerhalt vermieden, dass zu unfallbedingten Verletzungen noch eine lebensbedrohliche Unterkühlung hinzukommt. „Das klingt einfach, kann aber in einer Ausnahmesituation eine Herausforderung sein. Man sollte es geübt haben, denn wenn man Ersthelfer an einem Unfallort ist, kann das für den Ungeübten schnell eine Extremsituation werden, in der man theoretisches Wissen nicht mehr so einfach abrufen kann.“