Anfang der 50er-Jahre herrscht Kalter Krieg, und die Erfahrungen des letzten Krieges liegen noch nicht lange zurück. Um die Menschen im Fall eines erneuten Krieges zur Selbst- und Nächstenhilfe zu befähigen, erscheint die Breitenausbildung in Erster Hilfe als wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Es gibt damals das Deutsche Rote Kreuz, den Arbeiter-Samariter-Bund, die Johanniter-Unfall-Hilfe wird 1952 gegründet. „Aber da muss auch etwas von katholischer Seite kommen“, soll Bundeskanzler Adenauer sinngemäß gesagt haben, so erinnert sich später Heinz Himmels, der langjährige Generalsekretär des Malteser Hilfsdienstes. Und es kommt etwas: Am 13.9.1952 erklärt Rudolf Freiherr von Twickel, Präsident der Genossenschaft der Rheinisch-Westfälischen Malteser-Devotionsritter, gegenüber dem Bundesministerium des Innern die Bereitschaft der beiden deutschen Assoziationen des Malteserordens – die zweite ist damals der Verein der Schlesischen Malteser-Ritter, – die Bevölkerung in Erster Hilfe zu schulen. Das Ministerium gewährt die dafür erforderlichen finanziellen Mittel, und so beginnt im Januar 1953 der Malteser Hilfsdienst als neu gegründete Untergliederung der beiden Malteser Assoziationen – mit struktureller Unterstützung der Caritas – die Ausbildung in Erster Hilfe. Max-Anton Freiherr von Eltz-Rübenach ist Kommissar für Erste Hilfe und Katastrophenschutz, die Geschäftsstelle befindet sich in Münster. Von hier breitet sich in den nächsten Jahren der MHD in weitere Diözesen aus, und im September 1954 kommt es zum ersten größeren Sanitätseinsatz beim DJK-Sportfest in Münster. Eine Anekdote am Rande: Dass in Münster die Keimzelle des Malteser Hilfsdienstes liegt, ist offenbar ein Zufall, wie sich vor einigen Jahren der frühere Paderborner Diözesanarzt Dr. Gerhard Markus erinnerte: „Geplant war ursprünglich Paderborn. Erzbischof Jäger erkrankte aber, weshalb der Gründungsakt nach Münster verlegt wurde.“