Mehrere tausend Tonnen Hilfsgüter haben die Malteser seit Kriegsbeginn in die Ukraine und die Anrainerstaaten geschickt. Hier einige Beispiele.
Malteser Waldkrankenhaus Erlangen
Das Malteser Waldkrankenhaus Erlangen macht bei der Hilfe auf Rädern seit dem Frühjahr mit. Schon vor dem Krieg gab es eine Kooperation mit der Universitätsklinik Kiew – dorthin gingen in den letzten Monaten Medikamente, medizinische Instrumente und 45 Klinikbetten. Einer der Initiatoren der Hilfe ist Oleksandr Zolotoverkh, Oberarzt am Interdisziplinären Zentrum für Wirbelsäulen- und Skoliosetherapie, der selbst aus der Ukraine stammt. Kurz nach Kriegsbeginn hatte er OP-Material nach Kiew gebracht und bei sich zu Hause elf Bekannte aus der Ukraine aufgenommen, die vor dem Krieg in der Heimat geflohen waren.
Auslandsdienst Trier
Besonders stark engagiert in der Lieferung von Hilfsgütern sind die Malteser im Bistum Trier, die eine langjährige Partnerschaft mit den ukrainischen Maltesern verbindet. Ende September hatten sie bereits ihren 70. Transport auf den Weg gebracht. Allein sechs Transporte waren in den vergangenen Wochen mit Klinikbetten bestückt, berichtet Ulrich Mathey, Referent des Auslandsdienstes. Per Hilfskonvoi wurden sechs gespendete Fahrzeuge, darunter zwei Kranken- und ein Notarztwagen, an die ukrainische Grenze gefahren und an die Malteser in der Partnergliederung Ivano-Frankivsk übergeben. Direkt nach Ivano-Frankivsk fuhren zwei weitere Lkw mit 15 Tonnen Dachfolie zur Unterstützung der ukrainischen Partner; die Malteser wollen damit durch Kriegshandlungen beschädigte Häuser und Wohnungen in der Ostukraine für den Winter isolieren.
Auslandsdienst Rottenburg-Stuttgart
Von über den Sommer dramatisch geleerten Malteser Lagerflächen in Satu Mare nahe der rumänisch-ukrainischen Grenze konnte sich Norbert Scheffler, Auslandsreferent der Diözese Rottenburg-Stuttgart, ein Bild machen. Wiederholt war er seitdem mit seiner Kollegin Nicole Lichanin vor Ort – zur Begleitung von Hilfsgütertouren, zu Anlieferung und Aufbau einer Armenküche sowie zum Einkauf von Waren des Grundbedarfs und deren Kommissionierung für den Weitertransport ins ukrainische Beregowo. Janos Makuk, der Leiter der dortigen Malteser, rechnet in der Umgebung des 25.000-Einwohner-Ortes im Lauf des Winters mit bis zu 500.000 Binnenflüchtlingen und bittet angesichts dieser Mammutaufgabe dringend um weitere Hilfe.
Auch Douglas Graf Saurma-Jeltsch, Vorstand des Malteser Hilfsdienstes und Präsident von Malteser International Europa, appelliert: „Alle Europäer müssen weiterhin helfen, das Leid in der Ukraine zu lindern“, und er bekräftigt: „Wir werden weiter an der Seite der hilfsbedürftigen Menschen in der Ukraine stehen.“
