Ein Ehrenamt, das Menschen weniger einsam fühlen lässt: Das gibt es zum Beispiel in Erftstadt. „Da kommt uns so viel Wertschätzung und Freude entgegen, das ist so schön“, sagt Christina Bergerhausen. Sie leitet das Projekt „mobil & mittendrin“, ein Besuchs- und Begleitungsdienst für Menschen, die sich einsam fühlen. „Man kann durch so kleine Dinge, die wir mit den Senioren und Seniorinnen unternehmen, so viel Lebensfreude schenken. Einfach, weil jemand da ist“, sagt sie. „Allein zuzuhören macht schon einen großen Unterschied für die Menschen.“
Wer nicht mehr mitfahren kann, wird besucht
Seit Beginn der Corona-Pandemie Mitte 2020 engagiert sie sich in ihrer Freizeit bei den Maltesern. Damals arbeitete sie bei der SoCura, hatte dadurch Berührungspunkte mit den Maltesern und schon länger Lust auf ein Ehrenamt – und startete damit, Menschen beim Einkaufen zu begleiten. Mittlerweile ist aus dieser Einkaufsbegleitung ein beliebter Besuchs- und Begleitungsdienst geworden. Die 40-Jährige stellte das Projekt „mobil & mittendrin“ mit auf die Beine: Die begleitete Einkaufsfahrt mit anschließendem Café-Besuch gibt es jetzt zwei Mal pro Woche. Und weil sich zeigte, dass die Bedürfnisse älterer Menschen sich schnell ändern können, wurde das Angebot angepasst. Seit August vergangenen Jahres können Senioren und Seniorinnen, die zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr an der Einkaufstour teilnehmen können, einfach besucht werden.
„Einsamkeit findet man leider sehr häufig“, sagt Projektleiterin Christina Bergerhausen. „Viele sehen einsam sein als Schwäche und wollen bloß kein Mitleid. Deswegen wird es oft nicht ausgesprochen.“ Der Bedarf ist da und soll gedeckt werden, weswegen sie jetzt Unterstützung durch eine weitere Leitung erhält. Denn das Angebot in Erftstadt wurde erweitert: Jetzt stehen auch kulturelle Aktivitäten oder mal der Besuch des Wochenmarktes auf dem Programm. Möglich macht das das Projekt „Miteinander – Füreinander“, das an über 100 Standorten in Deutschland Malteser Projekte gegen Einsamkeit im Alter unterstützt. Finanzielle Förderung gibt es dafür vom Bundesfamilienministerium. Und das zahlt sich aus, findet Christina Bergerhausen: „Letztens haben wir einen Ausflug gemacht und waren auf einem Konzert, bei dem Senioren für Senioren gesungen haben.“ Und die Besuchenden hatten sehr viel Spaß nicht nur beim Mitsingen.