58 | Erste Hilfe bei Kindern Vergiftungen Eine Vergiftung im Kindesalter hat ihre Ursache fast immer im kindlichen Erkundungsdrang. Schwerwiegende Verläufe oder Todesfälle sind relativ selten. Typischerweise werden Gifte bei Kindern über den Mund und somit über die Verdauungsorgane aufgenommen. Dämpfe, etwa von Lösungs- oder Pflanzenschutzmitteln, gelangen über die Atemwege in den kindlichen Organismus. Kontaktgifte, also Substanzen, die zur Insektenbekämpfung eingesetzt werden, wirken direkt über die Haut. Vorbeugung: Bewahren Sie giftige und andere gefährliche Substanzen sicher und verschlossen auf. Nachfolgend sind einige Dinge aufgeführt, die für Kinder absolut unerreichbar sein müssen. Dazu gehören: Arzneimittel, chemische Substanzen, Putzmittel, Lacke, Farben, Pflanzenschutzmittel, Alkohol, Nikotin und Klebstoffe. Auch Minibatterien, etwa für Fotoapparate, sollten nicht in Kinderhände gelangen können. Entfernen Sie giftige Pflanzen aus Wohnung und Garten! Ungiftig sind Buntstiftminen, Fingerfarben, Kreide, Lebensmittel- und Ostereierfarben ebenso wie Zahnpasta und einige Bisse normaler Körperseife. Weitere Anhaltspunkte zur Giftigkeit bestimmter Haushaltsartikel und anderer Produkte können Sie den Verpackungen oder technischen Merkblättern der Erzeugnisse entnehmen. Zusätzlich finden Sie am Ende der Broschüre (ab S. 79) eine Tabelle über die im Haushalt vorkommenden Giftstoffe. Unabhängig von den verschiedenen Aufnahmewegen führen Gifte über den Blutkreislauf zu einer Schädigung des gesamten Organismus. Daher gelten die folgenden Anzeichen als allgemeine Warnsignale: • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall • Plötzlich auftretende Bauchschmerzen • Kopfschmerzen und Schwindelgefühl • Ungewöhnliche Müdigkeit • Bewusstseinstrübung bis zur Bewusstlosigkeit • Atemstörungen • Gleiche Krankheitszeichen bei mehreren Personen (z.B. bei Lebensmittel- oder Salmonellenvergiftung) Besonders Kinder sollten Sie danach fragen, was sie in letzter Zeit gegessen oder getrunken haben. Suchen Sie auch nach leeren Verpackungen und Giftresten, um Hinweise auf die Art des Giftes zu finden. Auch wenn Sie die Ursache der Vergiftungserscheinungen nicht kennen, gilt das Ihnen bereits vertraute Handeln nach dem Schema: Überprüfen Sie Bewusstsein und Atmung des Kindes!
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