Erste Hilfe bei Kindern

52 | Erste Hilfe bei Kindern Stromunfall Unfälle mit elektrischem Strom sind im Kindesalter relativ selten. Sie können das Risiko weiter verringern, indem Sie in Ihrer Wohnung alle Steckdosen mit Kindersicherungen ausstatten, sodass kein Kind – etwa mit einer Stricknadel – Kontakt zu einem Stromleiter bekommen kann. Die Gefahr beim Kontakt mit Niederspannung (Haushaltsstrom) besteht in einer Schädigung des Herzens, genauer der elektrischen Reizbildung, die im Herzen selbst erfolgt. Muskelverkrampfungen sowie Herzkammerflimmern, gleichzusetzen mit einem Kreislaufstillstand, sind die wahrscheinliche Folge. An den Ein- und Austrittstellen des Stroms können Verbrennungen, sogenannte „Strommarken“, sichtbar sein. Sollten Sie zu einem Stromunfall hinzukommen, müssen Sie unbedingt zuerst an Ihre eigene Sicherheit denken! So verständlich der Wunsch ist, sofort zu dem betroffenen Kind hinzulaufen, so gefährlich wäre es für Sie. Versuchen Sie deshalb, erst den Strom abzuschalten, indem Sie die Sicherung ausschalten und, falls vorhanden und nicht bereits ausgelöst, den Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schalter) zu betätigen. Nur wenn dies nicht möglich sein sollte, können Sie das eigene Risiko abwägen: Überlegen Sie, ob Sie durch dicke Gummisohlen an den Schuhen vom Boden isoliert sind und mittels nichtleitender Gegenstände, zum Beispiel aus Holz, das Kind von der Stromquelle trennen können. In Zweifelsfällen muss der Selbstschutz Vorrang haben, da Sie sonst selbst hilfebedürftig würden. Somit ergeben sich Ihre Maßnahmen: • Schließen Sie eine Eigen- und Fremdgefährdung aus! • Unterbrechen Sie den Stromkreis. • Überprüfen Sie die lebenswichtigen Funktionen • Ergreifen Sie die sich daraus ergebenden Maßnahmen. • Veranlassen Sie einen Notruf. • Nach Beseitigung der akuten Lebensgefahr bedecken Sie die Brandwunden steril. • Vermeiden Sie jegliche Anstrengung des betroffenen Kindes.

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