Erste Hilfe bei Kindern

42 | Erste Hilfe bei Kindern Durchfall und Erbrechen Durch starkes Erbrechen oder anhaltende Durchfälle kann ein Kind so große Flüssigkeitsmengen verlieren, dass es in einen lebensgefährlichen Zustand kommt. Je jünger das Kind, desto kritischer ist ein Flüssigkeitsverlust oder zu geringe Flüssigkeitszufuhr, da die Gefahr der Austrocknung (Exsikose) besteht. Daher gelten folgende Empfehlungen: • Je jünger ein Kind ist, desto eher müssen Sie es bei Krankheitszeichen wie Durchfall, Erbrechen oder Nah- rungsverweigerung einem Kinder- oder Hausarzt vor- stellen. • Je früher das Kind einer Behandlung zugeführt wird, desto eher ist ein Krankenhausaufenthalt zu vermeiden. • Bei anhaltendem Erbrechen sollten Sie frühzeitig einen Kinderarzt aufsuchen, da sich dahinter auch andere Erkrankungen, wie beispielsweise ein eingeklemmter Leistenbruch, verbergen können. Achten Sie auf die, meist auffälligen, Anzeichen: • Appetitlosigkeit • Durst • Fieber • Erbrechen • Dünner Stuhlgang • Gewichtsverlust: Bei einem Flüssigkeitsverlust, der mehr als 10% des Körpergewichts beträgt, ist mit einer ernsten körperlichen Störung zu rechnen. Im Vordergrund steht bei Kindern meist nicht die medikamentöse Beendigung des Durchfalls (die nur auf ärztliche Anordnung erfolgen sollte), vielmehr kommt es auf einen zuverlässigen Ersatz der verlorenen Flüssigkeit und der verlorenen Körpersalze an. Zu empfehlen sind Fertigpräparate, die Flüssigkeit, Traubenzucker und Salze in einem ausgewogenen Verhältnis enthalten. Sie können diese Lösungen mit anderen Getränken mischen, da der Geschmack der Lösungen für Kinder oft wenig überzeugend ist. Die Flüssigkeitszufuhr sollte in kleinen Mengen – zu Beginn löffelweise – erfolgen, dafür in kurzen Zeitabständen. Durch diese einfachen Maßnahmen kann der weitaus größte Teil der Magen-Darm-Infektionen im Kindesalter erfolgreich behandelt werden.

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